Einen Tag nach dem tragischen Bergunglück im Tessin sitzt der Schock noch immer tief. Bei einer Wanderung in einer etwa 20-köpfigen Gruppe eines Sportvereins stürzt der Italiener Youssef B.* (†14) in der Nähe der Scalettahütte etwa 100 Meter ab und stirbt.
Gewohnt hat B. in der Gemeinde Bisuschio, einem Örtchen in der Lombardei. Der Bürgermeister ist geschockt. «Für mich ist es, als wäre ein Sohn oder Enkel gestorben. Ich trauere mit der Familie, dem Sportverein und allen, die mit der Tragödie zu tun haben», sagt Giovanni Resteghini gegenüber Varesenoi. «Wir werden alles tun, was wir können und was im Rahmen unserer Möglichkeiten liegt.»
Zwei weitere Jugendliche schwer verletzt
Laut Varesenews hatte Youssef B. gerade die Schule abgeschlossen und hätte in Kürze in einem Berufsbildungszentrum erste Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln sollen. In den vergangenen Tagen hielt er sich mit einem Sportverein einige Tage in den Tessiner Bergen auf, um für den kommenden Lebensabschnitt neue Kraft zu tanken.
Beim Sturz krachte der Jugendliche in einen anderen jungen Mann (14), auch er stammt aus Italien. Dieser fiel in einen weiter unten liegenden Bach. Ein 14-jähriger Schweizer, der nicht zu der Gruppe gehörte und im Mendrisiotto wohnte, versuchte den beiden Jugendlichen zu helfen und stürzte ebenfalls. Die beiden wurden schwer verletzt ins Spital geflogen und schweben in Lebensgefahr.
In Induno Olona, der Wohngemeinde des schwer verletzten Italieners, wartet man noch immer auf Neuigkeiten. Bürgermeister Marco Cavallin sagte gegenüber Varesenoi, man bete für den jungen Mann. «Aber im Moment können wir nichts anderes tun, als zu warten und auf das Beste zu hoffen.»
Weg ist exponiert
Die Gruppe, in der die beiden Italiener unterwegs waren, bestand laut der Polizei aus rund 20 Personen. Die Gruppe wurde von Erwachsenen begleitet und war unterwegs auf dem Weg zwischen Pian Geirett und der Scaletta-Hütte, die sich auf rund 2200 Metern über Meer befindet.
Der Weg ist an der Stelle nach Angaben der Polizei nicht besonders schwierig, aber über weite Strecken sehr exponiert.
* Name geändert