Nach dem 1:3 der Berner Young Boys in Lugano TI kommt es im Extrazug der SBB zu wüsten Szenen. Wie Blick berichtete, schlugen die Berner Fans Scheiben ein, rissen Gummi-Abdeckungen heraus, besprayten die Wände und übergossen die Polster mit Bier. Der Sachschaden ist hoch.
Nun zeigen neue Videos in den sozialen Medien, wie die YB-Fans bereits zuvor in der Stadt Lugano randalierten. Auf den Videos ist zu sehen, wie Fans im Bahnhof Pyros zünden. Das Perron wird von einer gelben Wolke eingehüllt. Auch auf den Gleisen befinden sich Menschen. Ob es sich dabei um Fans oder Polizisten handelt, ist nicht ersichtlich.
Pyros, Rauchbomben und Sachbeschädigungen
Ausserdem ist in den Videos zu sehen, wie Polizisten in Vollmontur mindestens eine Person festnehmen. Immer wieder knallt es, die Polizei ist mit einem Grossaufgebot vor Ort.
Wie die Tessiner Kantonspolizei in einer Mitteilung schreibt, sei es zu «zahlreichen Ausschreitungen» der Fans gekommen. Vom Zeitpunkt der Ankunft mit dem Extrazug bis zur Rückfahrt seien immer wieder Pyros und Rauchbomben gezündet worden. Zudem kam es zu Sachbeschädigungen, insbesondere mit Sprühfarbe. Einige Fans hätten zudem «wiederholt eine Auseinandersetzung mit der Polizei gesucht», so die Polizei weiter.
Ein Fan verhaftet
Beim Einsteigen für die Rückfahrt sei es zu Steinwürfen gegen die Polizei gekommen. Auch anderes Material wie beispielsweise Feuerlöscher seien geworfen worden, so die Polizei. Diverse Anhänger der Young Boys hätten sich mit Sturmmasken vermummt.
Während der Ausschreitungen wurde ein 20-jähriger YB-Fan verhaftet. Er soll Polizeibeamte angegriffen und versucht haben, die Videokamera, mit welcher die Polizei die Ausschreitungen dokumentierte, zu klauen. Bei der Festnahme habe sich der junge Mann gewehrt, teilt die Polizei mit.
Die Berner Young Boys verurteilen in einer Stellungnahme vom Montag die Vorfälle «aufs Schärfste». Der Klub distanziere sich «in aller Form von Gewalt, Zerstörung und Sachbeschädigung». Man sei nun daran, die Vorfälle sorgfältig aufzuarbeiten. «Wir befinden uns im Austausch mit den Behörden, den SBB und den Dachverbänden der Fanklubs und hoffen, dass die fehlbaren Personen zur Rechenschaft gezogen werden können.» (zis)