Auch in diesem Jahr zieht es Tausende über Ostern ins Tessin. Nicht nur vor dem Gotthard-Tunnel herrscht Chaos, auch die Züge sind überfüllt.
Die SBB stellten daher über die Ostertage Dutzende Extrazüge bereit, um den Ansturm zu bewältigen. Doch das reicht nicht, wie Leserin Sera Meier (26) berichtet. Sie reist am Karfreitagmorgen für ein paar Ferientage ins Tessin.
Passagiere sitzen in der 1. Klasse auf dem Boden
«In Luzern ging das Chaos richtig los. Hunderte Leute strömten in den Zug – es war innert kürzester Zeit rappelvoll. Die Situation ist katastrophal», sagt Meier zu Blick. Die Gänge seien gestopft voll gewesen, die Menschen seien sogar im Bereich der Toiletten gestanden. «Neben uns stand ein Pärchen mit reservierten Sitzplätzen im oberen Stock – sie hatten keine Chance, zu ihren Sitzplätzen zu gelangen», so Meier.
Zwischenzeitlich habe sich die Situation zwar etwas entspannt. Doch auch die Tessiner Regionalzüge seien überfüllt. «Ich frage mich, ob man nicht mehr Züge hätte zur Verfügung stellen können.»
SBB haben noch einmal Extrazüge aufgeboten
Auch auf Twitter schlägt die Ferien-Lust in Ferien-Frust um. Nutzerin Stefy sitzt auf dem Weg ins Tessin in der 1. Klasse auf dem Boden, weil alle Plätze besetzt sind. «1. Klasse Ticket hat sich ja richtig gelohnt», schreibt sie dazu.
SBB-Sprecher Oli Dischoe sagt auf Anfrage, die Kundenfrequenz auf den Zügen Richtung Tessin sei wie erwartet hoch. «Die SBB haben darum bereits im Voraus Massnahmen ergriffen und stellen über die Ostertage 24 Extrazüge mit über 31'000 zusätzlichen Sitzplätzen bereit.» Zusätzlich habe man am Freitagmorgen kurzfristig noch einmal zusätzliche Extrazüge bereitgestellt. «Im Moment fährt so ziemlich alles auf den Schienen, was fahren kann», so Dischoe. Sofern Kunden ein gebuchtes Angebot nicht in Anspruch nehmen können, können sich diese im Nachgang beim Kundendienst melden.
Grosser Andrang auch am Flughafen
Auch an den Flughäfen herrscht über Ostern ein riesiger Andrang. Bilder in den sozialen Medien zeigen bereits am frühen Morgen lange Schlangen vor den Check-in-Schaltern. Mediensprecherin Jasmin Bodmer sagt, der Flughafen Zürich rechne über die Ostertage mit rund 70'000 Passagierinnen und Passagieren am Tag. Das entspreche ungefähr 70 Prozent des Passagieraufkommens in der Zeit vor der Corona-Pandemie.
«Wir dürften in den kommenden Tagen einen neuen Auslastungsrekord seit Ausbruch der Pandemie erreichen», sagt Bodmer. Besonders beliebt seien Städtereisen, aber auch Flüge in den Süden.