Auf einen Blick
- Unspunnenstein im Jura wieder aufgetaucht
- Symbol für Spannungen zwischen Bern und Jura
- 83,5 Kilogramm schwerer Stein, 2005 gestohlen
Im August 2005 wurde der symbolträchtige Unspunnenstein aus Interlaken gestohlen. Seitdem war er verschwunden. Doch jetzt soll er vergraben im Jura wieder aufgetaucht sein, wie der «Quotidien Jurassien» Anfang Woche berichtet. Begleitet wurde der Artikel mit einem Bild des ausgegrabenen Unspunnensteins. Daneben eine Zeitung vom 26. August 2024, um zu verifizieren, dass es sich um ein aktuelles Foto handelt.
Chefredaktor Rémy Chételat des «Quotidien Jurassien» sagt zum Westschweizer Fernsehen RTS, dass es sich mit Sicherheit um den lange verschollenen Unspunnenstein handelt. Etwas skeptisch ist Peter Michel, Präsident des Turnvereins Interlaken. Der Stein gehört rechtmässig dem Verein.
Symbol der Spannung zwischen Bern und Jura
Erst wenn er den Stein mit seinen eigenen Augen sieht, glaubt der erfolgreichste Steinstosser an sein Wiederauftauchen. Dreimal hat Michel das Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest gewonnen. «Wenn ich ihn sehe, weiss ich Bescheid», sagt Michel zum «Tages-Anzeiger».
«Auch wenn der Stein nicht mehr für sportliche Zwecke genutzt wird, ist er ein Zeugnis der Geschichte», erklärt Michel. Der Unspunnenstein, der traditionell beim Unspunnenfest eingesetzt wird, ist im Grunde ein Wettkampfstein, doch er symbolisiert auch die Spannungen zwischen Bern und dem Jura.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Unspunnenstein gestohlen, verschollen und wieder aufgetaucht ist. Zum ersten Mal wurde der Stein 1984 von jurassischen Separatisten (Béliers) aus dem Touristikmuseum in Interlaken gestohlen. Erst 2001 tauchte er wieder auf – verpackt wie ein Bonbon an einem Pferdemarkt im Jura, wie SRF schreibt. Dann 2005, nur vier Jahre später, der erneute Schock. Die Béliers haben wieder zugeschlagen.
Bolzenschneider, Bettlaken und ein Motorrad kamen zum Einsatz
Ein mutmasslicher Täter hat einer Journalistin mehr Details zum spektakulären Diebstahl des Unspunnensteins verraten. Bereits einen Monat vor der Tat hatten die Diebe die Lobby des Hotels Victoria-Jungfrau sorgfältig ausgekundschaftet. Am 20. August 2005 schlugen sie zu: Mit einem Bolzenschneider durchtrennten sie die Kette, die den 83,5 Kilogramm schweren Stein sicherte. Sie wickelten den massiven Stein in ein Bettlaken und brachten ihn zu einem Töff, das auf dem Parkplatz hinter dem Hotel wartete.
Der Töfffahrer raste davon und versteckte den Stein zunächst ausserhalb von Interlaken. Nach einiger Zeit wurde der Stein wieder ausgegraben und in den Jura gebracht. Etwas weniger als 20 Jahre später ist er wieder aufgetaucht und Michel hat bereits Pläne, wie es weitergeht: «Ich würde ihn gerne gemeinsam mit unserem Vizepräsidenten im Jura abholen, um ihn anschliessend in einem Museum auszustellen. Danach könnten wir ein Fest organisieren.»
Blick benutzt künstliche Intelligenz als Helferin bei der Redaktionsarbeit, etwa beim Aufspüren verschiedener Quellen oder beim Erstellen von Zusammenfassungen von Texten. Blick befolgt beim Einsatz von KI strenge Regeln. So hat immer der Mensch das letzte Wort. Mehr Infos gibts hier.
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