Bekannt wurde der Berner JSVP-Politiker Adrian Spahr (26) wegen eines rassistischen Plakats. Er war mitverantwortlich für eine Zeichnung, die vor den kantonalen Wahlen vom März 2018 Stimmung gegen Transitplätze für ausländische Fahrende machte. Letzten Dezember wurden Spahr und sein JSVP-Kollege, Nils Fiechter, dann wegen Rassendiskriminierung verurteilt.
Zu diesem Zeitpunkt arbeitete der Jungpolitiker bei der Kantonspolizei Basel. Jetzt haben sich die beiden Parteien voneinander getrennt. Dies schreibt die «Basler Zeitung».
Spahr will sich privat äussern können
In einem am Freitag veröffentlichten Interview mit dem «Bieler Tagblatt» sagt der 26-Jährige, dass es ihm wichtig sei, dass er sich privat äussern könne, wie er wolle. Sei das nicht der Fall, müsse er «gewisse Anpassungen machen».
Auch dass er nach der Verurteilung wegen Rassendiskriminierung von der Basler Polizei in den Innendienst versetzt worden sei, habe ihm zu schaffen gemacht. Die Arbeit «draussen auf Patrouille» hätte ihm mehr zugesagt.
Zudem fände es Spahr wichtig, dass auch Polizisten, welche in der Politik kaum vertreten seien, eine Stimme hätten. Lehrer und Sozialarbeiter seien «eher politisch aktiv».
Wie Spahr der Zeitung erzählt, habe er den Job in Basel per Ende Juni gekündet. Nun wohne er in Lengnau BE und wolle arbeiten, um Geld zu verdienen.
Kein Zusammenhang mit Wahlplakat-Vorfall
Eine interne E-Mail, die BLICK vorliegt, zeigt, dass sich Adrian Spahr bei der Stadtpolizei Grenchen SO für eine neue Stelle beworben hatte – die wollte ihn jedoch nicht anstellen. In der BLICK vorliegenden E-Mail schreibt der Kommandant der Stadtpolizei Grenchen, dass er zwar der Überzeugung sei, dass Spahr ein guter Polizist sei, «aber andere Faktoren sprechen leider gegen eine Anstellung».
Aus Rücksicht auf weitere Gespräche wollte sich der Jungpolitiker Ende Juni nicht zu der E-Mail äussern. Er war sich aber sicher, dass die Sache nicht auf das Wahlplakat-Debakel zurückzuführen sei. «Ausser dem bereits bekannten Wahlplakat-Fall sind nie irgendwelche Vorwürfe gegen meine Person erhoben worden», sagte er zu BLICK.
Politisch mache Spahr weiter wie bisher
Rückblickend würde er das Plakat nicht mehr so gestalten wie damals. Wenn sich Fahrende dadurch verletzt fühlten, würde er ihnen sagen, das tue ihm leid. Solche Szenen wie auf dem Plakat habe es aber gegeben, dazu stehe er auch nach wie vor.
Politisch werde er weitermachen wie bisher. Fiechter und er seien für weitere drei Jahre als Co-Präsidenten der Jungen SVP Kanton Bern im Amt bestätigt worden. Fiechter bestätigte dies auf Anfrage. Die Wahl erfolgte an einer Hauptversammlung Ende Juni in Bern. (dzc/SDA)