Nach zwei turbulenten Krawall-Wochenenden in St. Gallen wurde für den Freitag erneut zu Gewalt aufgerufen. Doch es blieb ruhig. Sehr ruhig. Auch in Zürich hatten die Behörden nach einem Partyaufruf im Netz mit Ausschreitungen gerechnet und sich dementsprechend vorbereitet. Aber nichts passierte. Ob die hohe Polizeipräsenz Wirkung zeigte?
Die Stadtpolizei St. Gallen zieht nach dem Einsatz am Freitag eine positive Bilanz. «Unser Anliegen war es, Gewalt und Sachbeschädigung zu verhindern», sagt Mediensprecher Dionys Widmer zu Blick. Das sei erfolgreich umgesetzt worden. Die Taktik der Polizei: ausgedehnte Personenkontrollen.
Schreckschusswaffe, Vermummungsmaterial und Betäubungsmittel
Dabei wurden im Laufe des Abends 90 Personen weggewiesen, wie die Stadtpolizei mitteilt. Bei den Kontrollen habe man eine Schreckschusswaffe, Vermummungsmaterial und diverse Betäubungsmittel sichergestellt – wegen dieser Straftatbestände und Missachtung der Wegweisungen wurden weitere 40 Personen eingebracht.
Über ein Dutzend der eingebrachten Personen seien minderjährig gewesen und mussten von den Eltern abgeholt werden. Ein Grossteil der kontrollierten Personen stammt ausserdem nicht aus St. Gallen, sondern sei neben der Ostschweiz auch in Bern, Kriens LU, Luzern oder Landquart GR wohnhaft.
Keine Party im Zürcher Niederdorf
Auch in Zürich kam es zu keinen nennenswerten Zwischenfällen – obwohl im Vorfeld zu einer wilden Party im Zürcher Niederdorf aufgerufen wurde. Oliver Maier von der Stadtpolizei Zürich zu Blick: «Der Freitagabend ist grundsätzlich ruhig verlaufen.» Die Stadtpolizei Zürich habe am Freitag, wie auch die letzten Wochen schon, Präsenz gezeigt. Rund 100 Personen seien kontrolliert worden. Dabei sei es zu einem Dutzend von Wegweisungen gekommen.
Gewaltspirale durchbrochen?
Nichtsdestotrotz bleibe die Stadtpolizei in St. Gallen weiterhin wachsam, so Dionys Widmer. Er äussert sich jedoch optimistisch: «Die Stadtpolizei hofft, dass die Gewaltspirale nun durchbrochen werden konnte.» (aua)