Auf einen Blick
- Kalb büxt aus Stall aus und fällt in Güllenloch
- Feuerwehr und Grosstierrettung befreien das Tier mit einem Kran
- Nach einstündigem Einsatz: Kälbli wieder frisch und munter zurück im Stall
Brav im Stall stehen, Heu fressen, den Blick immer auf die gleichen Wände richten – das reichte einem Kälbli auf einem Hof in Weiningen ZH nicht mehr aus. Es wollte nur noch weg. Der Ruf der Freiheit und die Hoffnung auf ein Abenteuer waren schliesslich wohl zu gross.
Die Babykuh quetschte sich am Montagmorgen unter einem Zaun hindurch und hüpfte munter ins Freie. Doch statt die erhoffte Freiheit in vollen Zügen geniessen zu können, endete der Ausflug für den kleinen Ausreisser mit einem grossen Schreck.
Es landete direkt in einem Güllenloch. Ohne Hilfe kam es nicht mehr heraus. Also wurde die Feuerwehr Weiningen gerufen. Einfach so das Kalb rausziehen, war nicht möglich. Eine spektakuläre Rettungsaktion begann.
Kran musste 300 Kilogramm schweres Kalb aus dem Loch hieven
Bedachtes Handeln war nun gefragt. «Es ist wichtig, dass das Güllenloch gut belüftet wird, da es sonst vorkommen kann, dass man durch die Gase keinen Sauerstoff mehr bekommt und sogar ohnmächtig wird», sagt Peter Haug, Kommandant der Feuerwehr Weiningen, zur «Limmattaler Zeitung». Um für frische Luft zu sorgen, wurde ein Laubgebläse aufgestellt.
Einsatzkräfte der Grosstierrettung kletterten, ausgestattet mit speziellen Trockenanzügen, in das Güllenloch, um das arme Kalb mit Sicherheitsstricken abzusichern. Mit dem Kran eines Pionierfahrzeugs der Feuerwehr Dietikon konnte das 300 Kilogramm schwere Tier sicher geborgen werden. Reichlich geknickt und vor Gülle triefend hing das Kalb in den Seilen.
«Dem Tier ging es den Umständen entsprechend gut und wurde von einer Tierärztin vor Ort gecheckt. Kurz darauf war es bereits wieder am Heu fressen», teilte die Feuerwehr Weiningen nach dem Einsatz auf Facebook mit.