EDA-Protokollchefin hat in Lugano sogar einen Plan C
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«Ich bin sehr nervös»:EDA-Protokollchefin hat in Lugano sogar einen Plan C

So tickt EDA-Protokollchefin Beatrice Schaer
Die gute Fee der Guten Dienste

Sie ist die Frau für Plan A, B und C. In Lugano regelte Beatrice Schaer die Tischordnung – oder hielt auch mal den Schirm.
Publiziert: 05.07.2022 um 22:04 Uhr
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Aktualisiert: 06.07.2022 um 10:35 Uhr
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Beatrice Schaer beim Interview mit Blick, während sie im Auto auf die Landung von Ursula von der Leyen wartet.
Foto: EDA
Fabienne Kinzelmann und Pascal Scheiber

Ob sie beim Ukraine-Gipfel wohl auch mal ins Schwitzen kam? «Nur wegen dem Wetter», sagt Beatrice Schaer (50) schelmisch. Die Protokollchefin weiss natürlich, was das Blick-Team am liebsten von ihr erfahren würde.

Doch Pannen gabs offenbar nicht. Auch dank Beatrice Schaer. Seit drei Jahren sorgt die Diplomatin dafür, dass alles glatt läuft, wenn Polit-Prominenz in die Schweiz kommt. Blick begleitete sie in Lugano TI.

Sonntag – letzte Vorbereitungen

Hohe Decken, bunte Fresken, eine herrliche Aussicht auf den Luganersee. In der Villa Ciani geht Schaer einen Tag vor Konferenz-Beginn die eindrucksvollen Räume ab und gibt sich cool: «Klar habe ich für alles einen Plan B und C.»

Sie schaut, dass in Lugano alles perfekt abläuft
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Protokoll-Chefin des EDA:Beatrice Schaer schaut, das in Lugano alles perfekt läuft

Doch die vielen kurzfristigen Absagen hochrangiger Politiker wirbeln einiges durcheinander, gibt sie am Rande zu. Das Protokoll ist schliesslich streng: Ein Abgeordneter kann nicht einfach neben einer Ministerin sitzen, ein Staatschef nicht in der letzten Ecke. «Da musste ich dann schon immer wieder überlegen, wen ich jetzt neu neben wen setze.»

Montag – erster Gipfeltag

Ankunft Ursula von der Leyen (63). Es giesst in Strömen. Beim Ausstieg aus der Limousine bietet die EU-Chefin der Schweizerin den Schirm an. «Nein, nein!», wehrt Schaer ab und hält ihn selbst, bis von der Leyen im Trockenen ist. «Da hatte ich das Gefühl, das ist jetzt meine Aufgabe», sagt sie später zu Blick.

Beim «Familienfoto» spielt das Wetter mit. Schaer freut sich: Plan B hätte in dem Fall vorgesehen, das Foto statt draussen drinnen auf einer Treppe zu machen.

Dienstag – Abschluss

Trotz der strengen Tage hat Schaer den Sport nicht ausgelassen. «Heute Morgen war ich joggen.»

Die Protokollchefin ist müde, aber zufrieden. Nach drei Jahren wird sie das Amt nächstes Jahr abgeben und in die zweite Reihe zurückkehren.

«Wir kamen nur wegen dem Wetter ins Schwitzen»
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Protokollchefin in Lugano:«Wir kamen nur wegen dem Wetter ins Schwitzen»

Am Abend begleitet Schaer Bundesrat Ignazio Cassis (61) zu seiner letzten Pressekonferenz. Dann verlässt sie den Raum – und hört gar nicht das Lob ihres obersten Chefs: «Eine solche Konferenz ist schlichtweg unmöglich ohne eine sehr gute Protokollchefin.» Nach dem Biden-Putin-Gipfel habe Schaer auch in Lugano «ein Wunder» vollbracht.

Das Blick-Team in Lugano

Für euch dabei: Von der Ankunft der ukrainischen Delegation bis zur Unterzeichnung der Lugano-Deklaration. Vom Ukraine-Gipfel in Lugano berichten für Blick die Live-Reporter Rebecca Spring und Pascal Scheiber sowie Auslandsredaktorin Fabienne Kinzelmann und Tessin-Korrespondentin Myrte Müller.

Für euch dabei: Von der Ankunft der ukrainischen Delegation bis zur Unterzeichnung der Lugano-Deklaration. Vom Ukraine-Gipfel in Lugano berichten für Blick die Live-Reporter Rebecca Spring und Pascal Scheiber sowie Auslandsredaktorin Fabienne Kinzelmann und Tessin-Korrespondentin Myrte Müller.


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