Sie wollen damit Corona behandeln
Impfskeptiker schwören auf Entwurmungsmittel für Pferde

Gegner der Corona-Impfung feiern das Parasitenmedikament Ivermectin als Alternative. Der Hype um das vermeintliche Wundermittel ist auch in der Schweiz angekommen.
Publiziert: 01.11.2021 um 16:42 Uhr
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Aktualisiert: 02.11.2021 um 15:46 Uhr
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Ein Entwurmungsmittel Ivermectin soll bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Covid-19 helfen, behaupten impfskeptische Kreise.
Foto: keystone-sda.ch

Die Eidgenössische Zollverwaltung fängt laut der Heilmittelbehörde Swissmedic vermehrt illegale Arnzeimittelsendungen in die Schweiz ab. In den Importen enthalten sind: Medikamente mit dem Wirkstoff Ivermectin. Sie werden, vor allem bei Pferden und Kühen, zur Bekämpfung von Würmern und andere Parasiten eingesetzt.

Ivermectin ist aber auch unter Impfskeptikerinnen und Impfskeptiker beliebt. Das Medikament wird dort als Alternative zur Corona-Impfung gehandelt, wie «CH Media» berichtet. Gerade in den gängigen Kommunikationskanälen der Corona-Massnahmengegnerinnen und -Gegnern tauche eine Behauptung immer wieder auf: Politik und Behörden würden eine Zulassung von Ivermectin verhindern, um die Impfkampagne nicht zu gefährden.

Medikament nicht zur Behandlung von Covid-19 zugelassen

Der Ivermectin-Hype unter Imfpskeptikern hat seinen Urspung in den USA. In Tierarztpraxen täuschen diese falsche Tatsachen vor, um an das Medikament zu kommen. Der Missbrauch des Medikaments wurde schliesslich zu einem so grossen Problem, dass die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA intervenieren musste. Auf Twitter schrieb sie: «Ihr seid keine Pferde. Ihr seid keine Kühe. Ernsthaft. Hört auf damit.»

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Das Entwurmungspräparat kommt zwar auch in der Schweiz in der Tier- und Humanmedizin seit Jahrzehnten zum Einsatz. Zur Behandlung von Covid-19-Patienten ist es aber hierzulande nicht zugelassen. Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärzte, sagt: «Für den Nachweis einer Wirksamkeit bei der Behandlung von Covid-19 fehlen seriöse Grundlagen.»

Massnahmen-Skeptiker kritisieren Politik

Trotzdem setzen sich auch prominente Zertifikatsgegner in der Schweiz für den Einsatz des Mittels ein. Etwa der emeritierte Bankenprofessor Martin C. Janssen. Er engagiert sich gemeinsam mit Rahel Blocher, der Tochter von Christoph Blocher, im Verein «Gesund und frei» im Abstimmungskampf gegen das Covid-19-Gesetz. Der Politik wirft Janssen auf Twitter vor, sie würde «alles unternehmen, damit die Menschen nicht zu Hause gesunden können». Das sei der Grund, weshalb Mittel wie Ivermectin in der Schweiz nicht gekauft werden könnten. (oco)

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