Sicherheit und Prävention
Zürcher Polizei will Terroristen mit künstlicher Intelligenz jagen

Um Terror-Anschläge verhindern zu können, will die Zürcher Sicherheitsdirektion auf künstliche Intelligenz setzen. Sie soll der Polizei helfen, die Daten in geschlossenen Chats und Foren zu sichten. Auch Kontrollschilder sollen automatisch gelesen werden.
Publiziert: 12.09.2024 um 12:04 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2024 um 12:23 Uhr
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Die Zürcher Sicherheitsdirektion setzt in Zukunft im Kampf gegen den Terror auf künstliche Intelligenz.
Foto: keystone-sda.ch
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die Zürcher Sicherheitsdirektion setzt in Zukunft im Kampf gegen den Terror auf künstliche Intelligenz. Die Polizei soll dadurch geholfen werden, Daten in Chats und Foren zu sichten. «Wir hatten eine Reihe von gravierenden Ereignissen in Europa», sagte Sicherheitsdirektor Mario Fehr am Donnerstag vor den Medien.

Ereignisse wie der Terrorangriff auf ein Volksfest in Solingen (D), die Absage der Taylor-Swift-Konzerte in Wien oder das Attentat auf einen Juden in Zürich-Enge «machen uns Sorgen». «Wir müssen früher eingreifen können, auch wenn sich Leute einzeln im Internet radikalisieren», sagte Fehr weiter.

Programme durchforsten Chats nach Begriffen

Mit einer Revision des Polizeigesetzes will die Regierung der Polizei nun mehr Rechte einräumen: Sie soll künftig in geschlossenen Chats und Foren ermitteln dürfen. Mithelfen sollen dabei KI-Programme, welche die riesigen Datenmengen nach gewissen Begriffen absuchen sollen.

KI soll auch helfen, Kriminelle zu finden, die mit dem Auto unterwegs sind: Eine KI könnte Kontrollschilder künftig per Überwachungskamera erkennen und automatisch mit der Fahndungsdatenbank abgleichen.

Datenschutz nicht gefährdet

Geplant ist diese Technik nicht nur bei mutmasslichem Terrorismus, sondern auch bei anderen schweren Straftaten wie Kindesentführungen. Der Datenschutz sei gewährleistet, versicherte Fehr.

Weil Kriminalität nicht an der Kantonsgrenze Halt macht, will der Kanton Zürich seine Daten zudem mit allen anderen Kantonen austauschen. «Die Polizei weiss in einem Kanton oft nicht, was die Polizei in einem anderen Kanton weiss», sagte Fehr. Es gehe nicht darum, neue Daten zu sammeln, sondern die bestehenden auszutauschen.

Alle Kantone müssen hinters Polizeigesetz

Bisher kann Zürich erst Daten mit Schaffhausen tauschen. Ziel ist, dass dereinst alle Kantone mitmachen. Auch die anderen Kantone müssen dafür aber ihr Polizeigesetz revidieren. Einige machten dies bereits, einige sind aktuell ebenfalls daran. Anfang 2026 soll die kantonsübergreifende Austauschplattform laufen.

Fehr will der Zürcher Polizei aber nicht nur künstliche Hilfe verschaffen, sondern auch echte Mitarbeitende. Bis 2027 soll der Sollbestand der Kantonspolizei schrittweise um 108 auf 2425 Stellen erhöht werden. Das Geschäft geht nun an den Kantonsrat.

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