Hier umarmt ein Polizist eine Corona-Skeptikerin
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Shitstorm für Kapo St. Gallen:Hier umarmt ein Polizist eine Corona-Skeptikerin

Shitstorm für Kantonspolizei St. Gallen nach Corona-Demo in Rapperswil SG
Chopflos in die Arme einer Skeptikerin

Ein Video von der Corona-Demonstration am Samstag in Rapperswil SG wirft im Internet hohe Wellen. Zu sehen: eine innige Umarmung zwischen einem Polizisten und einer unmaskierten Demonstrantin.
Publiziert: 25.04.2021 um 18:37 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2021 um 15:12 Uhr
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Sorgt im Internet für rote Köpfe: Umarmung zwischen Polizist und Demonstrantin.
Foto: Screenshot
Michael Sahli

Das Video dauert nur zehn Sekunden, brachte der Kantonspolizei St. Gallen aber einen ziemlichen Shitstorm ein. Zu sehen: Ein Polizist, der eine unmaskierte Corona-Skeptikerin umarmt. Sie schenkt ihm eine Blume und behält ihr Chopfab-Bier. Aufgezeichnet wurden die «chopflose» Umarmung an der Corona-Demo am Samstag in Rapperswil SG (Blick berichtete).

Der Beamte trägt eine grüne Weste, gehört zum Dialogteam, das deeskalierend auf die Teilnehmer der verbotenen Kundgebung einwirken soll. Die Kontaktaufnahme mit den Demonstranten gelang eindrücklich: Diverse Kameras sind auf das ungleiche Paar gerichtet, zeichnen die Umarmung auf, umstehende Demoteilnehmer jubeln.

«Man sieht es und kann es nicht glauben!»

Kurz darauf landet das Video im Internet. Und wirft dort hohe Wellen: In den Skeptiker-Kanälen auf Telegram wird über die vermeintliche Unterstützung der Polizei gejubelt. Auf Twitter hingegen sind die Reaktionen vernichtend: «Eure Polizisten scheinen ganz begeistert zu sein von der Liebe dieser unverantwortlichen und teils rechtsextremen Demonstrant*innen», schreibt Gianluca Looser, Vorstand der Jungen Grünen Schweiz. Dutzende Reaktionen gehen in die gleiche Richtung: «Man sieht es und kann es nicht glauben!» Oder: «Ich freue mich auf die Umarmungen mit den Polizisten am 1. Mai!»

Kapo-Sprecher Hanspeter Krüsi erklärte den Job des Dialogteams am Samstag in einem Video. Sicher ist: Umarmungen waren eigentlich nicht vorgesehen. «Alle unsere Polizistinnen und Polizisten werden begleitet von sogenannten Dialog-Mitarbeitenden», erklärte er. Die sollen Kundgebungswillige ansprechen. «Und sie ganz klar darauf aufmerksam machen, dass diese Demonstration in Rapperswil verboten ist, dass das strafrechtliche Konsequenzen haben kann.»

«Das ist eine empathische, freundliche Reaktion»

Die Umarmung zwischen Polizist und Demonstrantin nimmt er trotzdem in Schutz: «Ich kann verstehen, dass der Polizist so reagiert hat. Die Alternative wäre gewesen, die Frau abzuwehren, das wäre dann auch kritisiert worden.» Und weiter: «Das ist eine empathische, freundliche Reaktion. In dem Video sieht man eine grosse Anzahl Leute, die sich nicht an die Covid-Massnahmen halten. Der Polizist hält sich daran und trägt eine Maske.»

Anders ging die Kapo St. Gallen in der Stadt St. Gallen vor wenigen Wochen gegen Jugendliche vor, die sich über das Internet in der Stadt verabredeten und für hohe Sachschäden sorgten (Blick berichtete). Dort kamen Tränengas und Gummischrot zum Einsatz. «Das war eine ganz andere Situation, es gab Gewaltaufrufe. Die gab es am Samstag in Rapperswil nicht», sagt Kapo-Sprecher Krüsi.

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