In den letzten Jahren wurde viel darüber spekuliert, ob die Kult-Sektenführerin Uriella überhaupt noch lebt. Zu ihrem 90. Geburtstag liess ihr BLICK Blumen, Schokolade und Glückwünsche zukommen und erhielt dafür prompt eine Dankeskarte – geschrieben von Uriella höchstpersönlich!
Sekten-Experte Georg O. Schmid (52) von Relinfo ist davon überzeugt, dass es sich dabei tatsächlich um ihre Handschrift handelt.
«Um die Handschrift so gut fälschen zu können, müsste man ein Genie sein»
Und für ihn ist die Dankeskarte von Uriella auch Beweis dafür, dass die Sektenführerin tatsächlich noch lebt. «Die Schrift entspricht genau den handschriftlichen Dokumenten von Uriella, die uns vorliegen. Um die Handschrift so gut fälschen zu können, müsste man schon fast ein Genie sein.» Aus Sicht des Experten würde es zudem absolut keinen Sinn ergeben, ihren Tod zu verschweigen.
Auch wenn Uriella sterben sollte, werde die Sekte nicht ganz auseinanderbrechen, sagt Schmid. Insbesondere die Anhänger, die jetzt noch bei ihr sind, wären wirtschaftlich von Fiat Lux abhängig. Dabei handelt es sich um etwa zwei Dutzend Menschen.
«Die Sekte finanziert sich zum Beispiel durch den Verkauf von Uriellas Schriften und ihren Heilmitteln sowie durch Spenden. Auch Erbschaften verstorbener Mitglieder kamen ihr zugute», sagt der Sektenexperte. Wer finanziell in der Lage war, den Orden zu verlassen, habe das schon vor Jahren getan.
«Die Sekte hat keine Chance»
Schmid glaubt darum, dass heutige Fiat-Lux-Anhänger kaum in der Lage wären, ein eigenständiges Leben zu führen. So habe Relinfo beobachtet, dass viele Menschen Uriellas Sekte beigetreten sind, die mit einem autonomen Leben überfordert waren. Bei radikalen Bewegungen sei dies oft so. «Solche Leuten sind froh, jemanden zu haben, der sagt, wo es langgeht», sagt Schmid.
Trotzdem sieht der Sekten-Experte für Fiat Lux schwarz: «Mittelfristig hat die Sekte keine Chance zu überleben.» Dafür fehle ein Nachfolger mit einem ebenso starken Charisma wie Uriella es hatte. «Ihre mütterliche und jungfräuliche Art ist sehr gut angekommen», sagt Schmid.