Der Kanton Graubünden hat zusammen mit Empa-Forschern die Luftqualität in 150 Schulzimmern getestet. Es zeigte sich, dass sich in schlecht gelüfteten Räumen signifikant mehr Personen mit dem Coronavirus ansteckten, als in gut durchlüfteten.
Die Forscher der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) untersuchten seit Oktober erstmals Daten aus 300 CO2-Sensoren in Klassenzimmern. Parallel dazu überwachten sie, zu wie vielen positiven Corona-Testresultaten es in diesen Klassenzimmern kam, wie Martin Bühler, Chef des Bündner Führungsstabs am Donnerstag vor den Medien erklärte.
Wie die CO2-Konzentration in Innenräumen mit der Übertragung von Krankheiten über die Atemluft korreliert, war empirisch bislang noch nicht belegt, schrieb die Empa in einer Mitteilung. Für die Studie wurden in 59 Klassenzimmern jeweils zwei Messgeräte installiert, um die Daten abzusichern. Neben dem CO2-Gehalt wurden auch die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit gemessen.
Maskenpflicht ab 3. Klasse
In 60 Prozent der Klassenzimmer lag der CO2-Gehalt über 2000 ppm (Teilchen pro Million Teilchen). Die Empa empfiehlt einen Grenzwert von höchstens 1000 ppm. In Schulzimmern worin sich besonders viele Personen mit dem Coronavirus infizierten, lag der CO2-Gehalt oft über 3000 ppm. Schlechte Luft steigert somit das Risko für Ansteckungen und mindert gleichzeitig die Lernfähigkeit, so die Empa-Studie.
Ergänzend dazu werde aufgrund der hohen Fallzahlen in Schulen die Maskenpflicht ab der 3. Klasse auf den ganzen Kanton Graubünden ausgedehnt, wie Erziehungsdirektor Jon Domenic Parolini (Mitte) sagte. Ohne Massnahmen sei zur Zeit kein geregelter Präsenzunterricht möglich. Die Maskenpflicht gilt ab Montag bis zum 23. Januar. Dann werde die Lage neu beurteilt. (SDA)