Corona-Chaos auf Mykonos
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Party-Insel im Lockdown:Corona-Chaos auf Mykonos

Schweizer bringen Corona zurück
In diesen Party-Hotspots von Europa tanzt das Virus mit

Die Ferien haben begonnen. Viele Schweizer reisen ins Ausland und machen dort Party, stecken sich mit Corona an und bringen so auf der Rückreise das Virus in die Schweiz.
Publiziert: 20.07.2021 um 19:57 Uhr
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Aktualisiert: 20.07.2021 um 20:54 Uhr
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Party auf Mykonos. Viele liessen es auf der griechischen Insel krachen.
Foto: Zvg
Johannes Hillig

Gerade jetzt herrscht dichtes Gedränge am Flughafen. Viele Schweizer wollen einfach weg. Sie wollen eine gute Zeit haben. Sonne, Strand, Spass. Corona am liebsten für ein paar Tage vergessen. Eine Sehnsucht mit Folgen.

Die Infektionszahlen steigen in den Party-Hotspots. Wer zurück in die Schweiz kommt, trägt das Virus in sich – und gibt es weiter. Das zeigen die Daten des Contact Tracing. Zum Beispiel in Zürich. Bei rund einem Drittel der positiv Getesteten handelt es sich um Rückkehrer aus den Ferien. «Dabei stechen Feriendestinationen auf dem spanischen Festland, auf den Balearen und auf Griechenland hervor. Ein Grossteil davon ist zwischen 18 und 30 Jahre alt», sagt Patrick Borer von der Gesundheitsdirektion Zürich zu Blick.

Gleiches Spiel im Kanton Luzern. «Leider ist es nach wie vor so, dass die meisten Leute nicht wissen, wo sie sich angesteckt haben. Wir haben in den letzten Wochen folgende Konzentrationen von positiv getesteten Personen festgestellt: Spanien (insbesondere Barcelona), Ayia Napa, Griechenland», erklärt Regierungsrat Guido Graf von der Gesundheits- und Sozialdirektion des Kantons Luzern auf Anfrage von Blick.

Wie reagieren die Party-Hotspots auf die steigenden Zahlen?

Mykonos

Zunächst konnte auf Mykonos wild gefeiert werden. Ohne Abstand, ohne Maske, mit vielen Menschen. Und das hatte Folgen: Innert kurzer Zeit schnellten die Corona-Zahlen in die Höhe. Die Quarantäne-Hotels sind bereits überfüllt. Also zog die griechische Regierung die Reissleine. Die Party ist seit dem Wochenende auf der Jetset-Insel vorbei. Clubs und Bars sind dicht. Es herrscht Ausgangssperre zwischen 1 und 6 Uhr. Die Massnahmen gelten für eine Woche.

Mallorca

Ballermann, Sangria am Strand, die ganze Nacht feiern. Dafür steht Mallorca für viele Urlauber. Doch die Party-Hochburg tritt auf die Bremse – mit Corona-Verschärfungen. Denn die Zahlen steigen und steigen auf der spanischen Insel. So sollen zum Beispiel Trinkgelage unter freiem Himmel verhindert werden. Daher werden Strände und Parks geschlossen. Von 22 Uhr am Abend bis 6 Uhr am Morgen. Bei Verstoss droht eine Busse von umgerechnet 1000 Franken. Auf eine Maskenpflicht im Freien wird erst mal verzichtet. Ein Mundschutz wird aber dringend empfohlen.

Ibiza

Während Mallorca angesichts der steigenden Corona-Zahlen die Massnahmen wieder verschärft, herrscht auf Ibiza noch weiterhin gute Stimmung. Auf der spanischen Insel gibt es erst mal keine neuen Einschränkungen. Und das, obwohl auch hier die Infektionszahlen steigen. Das Contact Tracing ist am Ende. Die Spitäler füllen sich. Trotzdem hält Ibiza an den bestehenden Regeln fest. Die Party geht weiter – vorerst.

Barcelona

Noch Anfang Juli feierten fast 20'000 zusammen beim Musikfestival Cruilla. Nun sieht die Welt wieder anders aus. Die unbeschwerte Zeit in der spanischen Stadt ist vorbei. Clubs sind wieder geschlossen, Open-Air-Veranstaltungen können nur mit Corona-Tests stattfinden. Und nicht nur das: Auch eine Ausgangssperre soll erneut verhängt werden. In Valencia gilt bereits eine, und zwar von 1 Uhr in der Nacht bis 6 am Morgen.

Ayia Napa

Erst durften nur Geimpfte ins Land, dann wurde gelockert, und praktisch jeder durfte nach Zypern. Und so kehrte auch das Leben zurück an den Party-Ort Ayia Napa. Besonders das Nachtleben. Doch die Zahlen explodierten förmlich, Anfang Woche gab es wieder 1000 Neuansteckungen. Die zyprische Regierung reagierte mit harten Massnahmen. Unter anderem braucht es nun einen speziellen Corona-Impfausweis. Nur mit diesem dürfen Supermärkte, Einkaufszentren, Restaurants und andere Geschäfte betreten werden.

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