Der Schriftsteller Jonas Lüscher (45) erkrankte schwer an Covid. So schwer, dass er für sieben Wochen ins künstliche Koma versetzt wurde. Jetzt spricht er bei der SRF-Sendung «Gredig direkt» über das Erlebte.
Lüscher sagt: «Es ist ein sehr traumatisches Erlebnis.» Man sei im Corona-Koma «nicht weg». Vielmehr sei es «ein einziger langer Alptraum.» Der Schriftsteller sagt, dass er in der Zeit, in der er im künstlichen Koma lag, vieles mitbekommen habe. Und weiter: «Man hat sehr verstörende, wahnsinnig realistische Träume.»
«Bin der Einzige, der im Zimmer überlebt hat»
Die Zeit im Spital sei auch psychisch schwer zu verarbeiten. «Ich habe eine Trauma-Therapie machen müssen», sagt er. Monatelang war er deshalb in therapeutischer Behandlung. Der Schriftsteller erinnert sich: «Ich bin der Einzige, der im Zimmer überlebt hat. Ich lag in einem Dreier-Zimmer.»
Insgesamt hat die Bewältigung des schweren Verlaufs der Infektion bei ihm 12 Wochen in Anspruch genommen, das erklärte er in einem früheren Interview. Neben den sieben Wochen im künstlichen Koma habe er noch zusätzlich zwei Wochen auf der Intensivstation und drei Wochen in der Reha verbracht.
Schwerer Verlauf, besonders langes Delirium
Peter Steiger, leitender Arzt des Instituts für Intensivmedizin des Unispitals Zürich, erklärt zu Lüschers Fall, dass Patienten mit einem schweren Verlauf im künstlichen Koma stark sediert seien.
«Davon weiss Herr Lüscher wahrscheinlich nicht mehr viel.» Beginnt die Aufwachphase können Patienten kaum unterscheiden, was Realität und was Traum sei. Bei einem besonders schweren Fall haben die Patienten ein besonders langes Delir – und daran erinnere sich Lüscher. (euc)