Schreiben an Schule in Küsnacht ZH
«Fremder wollte Kind dazu überreden, zu ihm ins Auto zu steigen»

Erst vor Kurzem versuchte ein fremder Mann in der Zürcher Gemeinde Obfelden, einen Schüler in einen weissen Van zu locken. Jetzt versetzen zwei Meldungen aus den Kantonen Zürich und Bern Eltern in Angst.
Publiziert: 19.09.2024 um 19:08 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2024 um 10:25 Uhr
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In Küsnacht ZH versuchte ein Fremder Kinder in sein Auto zu locken. (Symbolbild)
Foto: Imago

Auf einen Blick

  • Die Schule Küsnacht informiert Eltern über einen Vorfall
  • Ein Fremder soll versucht haben, ein Kind ins Auto zu locken
  • Die Zürcher Polizei hat Kenntnis vom Fall
  • Auch im Kanton Bern sorgt ein Fall für Diskussionen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Christina BenzRedaktorin News

Es ist der Albtraum aller Eltern: Das eigene Kind steigt in das Auto eines Fremden. Jetzt sorgt eine Meldung aus Küsnacht ZH für Wirbel. «Ein Schüler wurde von einem fremden Mann angesprochen, der versucht hat, das Kind dazu zu überreden, zu ihm ins Auto zu steigen», heisst es in einem Brief an die Eltern der Schule Küsnacht. 

«Ja, wir haben von dieser Meldung Kenntnis und wissen auch von dem Schreiben», sagt Florian Frei von der Medienstelle der Kantonspolizei Zürich zu Blick. Passiert ist zum Glück nichts. Im Schreiben der Schule heisst es: «Das Kind hat richtig gehandelt und ist weggerannt.» Doch was konnte die Polizei herausfinden?

Polizei eingeschaltet

«Wir nehmen alle Meldungen ernst und prüfen den Sachverhalt gründlich», so Frei. Auch in diesem Fall habe die Kapo Zürich geprüft, ob die Meldung «plausibel» ist, so der Mediensprecher. Ergebnis: «Die Abklärungen ergaben keine Hinweise, die den Vorfall erhärten.»

Eine Sache liegt dem Mediensprecher am Herzen: «Es gibt Empfehlungen, wie sich Eltern, Schulleiter oder Schüler verhalten sollen in solchen Situationen», fügt der Mediensprecher an. Die präventiven Verhaltenstipps sind auf der Webseite des Kantons Zürich zu finden. Diese helfen unter anderem den Kindern, sich auf mögliche Entführungsversuche vorzubereiten.

Schulthek nicht anschreiben

Tipps wie «Gruppen bilden» und «zuhören und offen über Erlebnisse und Sorgen sprechen» sind auf der Website zu finden. Es gibt aber auch Vorschläge, die auf den ersten Blick nicht offensichtlich sind.

Zum Beispiel, dass ein Schulthek nicht sichtbar mit dem Namen des Kindes angeschrieben sein soll. Grund: «Sprechen Fremde ein Kind mit Namen an, kann das falsches Vertrauen wecken.» Auch ist es ratsam, mit dem Kind «richtig Beschreiben» zu üben. Merkmale zu Person und Fahrzeug helfen den Beamten, den Übeltäter aufzugreifen. 

«Wir begrüssen es, wenn verdächtige Situationen umgehend der Polizei gemeldet werden. Hingegen erachten wir das Verbreiten von nicht verifizierten Warnungen auf Social Media als nicht zielführend. In der Regel wird die Sicherheit dadurch nicht erhöht», ermahnt der Mediensprecher. 

Ein weiterer Fall im Kanton Bern

«Den Kindergartenkindern wurden Süssigkeiten angeboten, wenn sie in ein Auto steigen. Einmalig soll es auch zu Gewaltanwendung gekommen sein», schreibt der Elternrat der Berner Gemeinde Hinterkappelen.

Dem Brief zufolge sollen ältere Jugendliche versucht haben, Kinder in ein Auto zu locken. In den vergangenen Tagen kam es im Kindergarten und in der Grundschule Ring zu mehreren Vorfällen dieser Art.

Der Elternrat schreibt in der Elterninformation: «Die Polizei wurde über die Vorkommnisse informiert.» Auf Anfrage vom Blick erklärt Isabelle Wüthrich, Fachbereichsleiterin Medienstelle der Kantonspolizei Bern, dass man «keine Kenntnisse einer versuchten Kindesentführung oder einer ‹Gewaltanwendung› in Hinterkappelen» habe. 

Vermutlich ein «Scherz von älteren Schülern»

Sie bestätigt aber, dass die Polizei einzelne Meldungen «zu einem verdächtigen Verhalten gegenüber Kindergartenkindern und Schülerinnen und Schülern der Unterstufe in Hinterkappelen» erhalten habe. 

Die erste Meldung ging am 4. September ein. «Im Zuge der aufgenommenen Abklärungen hat sich rasch gezeigt, dass es sich hierbei, gestützt auf den aktuellen Kenntnisstand, vermutlich um einen Scherz von älteren Schülern handelt», erklärt Wüthrich. Es seien aber noch weitere Abklärungen im Gang, und die Polizei steht auch mit der Schulleitung im Kontakt, wie Wüthrich abschliessend ausführt.

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