Satellitenbilder zeigen grüne Wiesen in Flims und Co.
So prekär war die Schnee-Situation in den Bergen wirklich

Wochenlang war es in der Schweiz warm. Zu warm. Schnee fehlte an allen Ecken und Enden. Wie schlimm es tatsächlich war, zeigen jetzt Bilder aus dem All.
Publiziert: 16.01.2023 um 15:55 Uhr
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Aktualisiert: 16.01.2023 um 16:03 Uhr
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Im Wintersportort Flims GR dominierte rund um Neujahr die Farbe Grün, wie eine Satellitenaufnahme zeigt.
Foto: ESA
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Nicola AbtReporter Sport

Ein Satellit knipste Anfang Jahr ein Bild, das jeden Schnee-Fan schockiert. Was im Januar 2022 noch weiss glänzte, schimmerte jetzt grünlich. Das Foto stammt aus dem Gebiet rund um den Wintersportort Flims GR. Es wurde von der Satellitenmission Sentinel-2 der europäischen Weltraumorganisation ESA geschossen und zeigt, wie dramatisch die Schneelage in der Schweiz Anfang Monat war.

Schuld daran? Eine ungewöhnliche Hitzewelle zum Jahresbeginn. An Silvester gab es reihenweise Temperatur-Rekorde. Deutschland verzeichnete in nur drei Tagen 950 Wärmerekorde für die Jahreszeit, wie der «Spiegel» schreibt. Auch im Berner Oberland kämpfte man mit den Plusgraden. Das Ski-Fest am Chuenisbärgli konnte gerade noch gerettet werden. Ein Wunder, wenn man sich die Satellitenbilder ansieht. Deutlich entspannter wirkte die Situation vor einem Jahr. Die Schneedecke reichte bis ins Tal.

Krasse Gegensätze in Laax

Ähnlich prekär präsentierte sich die Lage im deutschen Garmisch-Partenkirchen. Die Messstation registrierte zuletzt nicht einen einzigen Tag im Januar mit einer Schneedecke. Deshalb mussten die Skirennen der Männer Ende Monat bereits abgesagt werden. Ähnliche Bilder kommen aus den Skigebieten Laax GR und Falera GR. Vor einem Jahr leuchteten die Berge weiss. In den vergangenen Wochen dominierten die Farben grün und braun.

Gemäss Meteorologen war ein Hochdruckgebiet über dem Mittelmeerraum mitunter ein Grund für die hohen Temperaturen. Dazu kam ein atlantisches Tiefdruckgebiet. In deren Zusammenspiel entstand ein starker Südweststrom, der warme Luft aus Nordwestafrika in die mittleren Breiten brachte. Als die Luft über dem Nordatlantik zirkulierte, wurde sie weiter aufgeheizt, weil auch die Meeresoberfläche ungewöhnlich warm war.

Dank der Schneefälle in den vergangenen Tagen entspannt sich die Situation allmählich. Auch tiefere Regionen kommen in den Genuss einer feinen Schneedecke. Der Winter scheint doch noch anzukommen – wenn auch mit Verspätung.

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