BAG krebst bei Quarantäne-Rückwirkung zurück
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Rückkehrer aus Risikoländern
Kantone erwischen erste Quarantäne-Sünder nach Einreise

Aktuelle Zahlen der Kantone zeigen, dass sich immer mehr Einreisende aus Risikoländern für die Quarantäne anmelden. Aber längst nicht alle tun das. Das BAG kann aber bei den Transportunternehmen die Passagierlisten für Stichprobenkontrollen anfordern.
Publiziert: 23.07.2020 um 10:51 Uhr
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Aktualisiert: 24.07.2020 um 15:45 Uhr
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Aktuelle Zahlen der Kantone zeigen: Immer mehr Menschen melden sich nach der Rückreise aus einem Risikoland für eine Corona-Quarantäne an.
Foto: imago images/Kirchner-Media

Wer aus einem sogenannten Risikoland in die Schweiz zurückkehrt, muss sich bei den Behörden melden und anschliessend für zehn Tage in Quarantäne. Im Kanton Basel-Stadt beispielsweise haben sich deswegen schon über 400 Personen für die Corona-Quarantäne angemeldet. Kantonsarzt Thomas Steffen sagt gegenüber der «bz Basel», dass man in den letzten Tagen eine Zunahme solcher Meldungen festgestellt hat.

Aber nicht alle melden sich freiwillig oder halten die Quarantäne auch ein. Inzwischen wurden bereits die ersten Quarantäne-Sünder erwischt. Der Basler Kantonsarzt etwa spricht noch von Einzelfällen. Diese wurden vor allem bekannt, als dem Kanton Neuinfektionen gemeldet wurden. Bei der Befragung der Infizierten stellte sich heraus, dass die betroffenen Personen aus einem Risikoland eingereist sind. Ob dabei Bussen ausgesprochen wurden, ist unklar – im Extremfall droht aber eine Strafe von bis zu 10'000 Franken.

«Nehmen an, dass die Dunkelziffer hoch ist»

Der Kanton Zürich meldet ebenfalls einige Verzeigungen, ohne dazu nähere Angaben zu machen. Auch in den Kantonen Graubünden und Bern ist eine erste unterlassene Meldung bekannt. St. Gallen und Luzern hatten bisher keine Fälle. Wie viele Personen sich aber tatsächlich vor einer Quarantäne drücken, ist nicht bekannt. «Wir nehmen aber an, dass die Dunkelziffer hoch ist», sagt ein Sprecher des Kantons St. Gallen gegenüber dem «Tages-Anzeiger».

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Wer per Flugzeug oder Bus anreist, muss nun aber damit rechnen, kontrolliert zu werden. Denn das Bundesamt für Gesundheit kann bei den Transportunternehmen Passagierlisten anfordern und sie an die Kantone für Stichproben weitergeben.

6000 Personen nach Einreise in Quarantäne

Die Anzahl Personen, die sich nach der Einreise aus einem Risikoland für die Quarantäne melden, wächst. In Zürich beispielsweise stiegen die Anmeldungen von Tag zu Tag – inzwischen mussten sich rund 1200 Personen abschotten.

In St. Gallen sind es 600, in Luzern 500 und in Graubünden über 200 Personen. Laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) haben sich schweizweit rund 6000 Personen nach der Einreise aus einem Risikoland in Quarantäne begeben. Das ist inzwischen der häufigste Grund für eine Isolation. (bra)

Das bedeutet die Quarantäne

Welche Länder sind auf der Quarantäne-Liste?

  • Argentinien
  • Armenien
  • Aserbaidschan
  • Bahrain
  • Besetztes Palästinensisches Gebiet (neu)
  • Bolivien
  • Bosnien und Herzegowina (neu)
  • Brasilien
  • Cabo Verde
  • Chile
  • Costa Rica (neu)
  • Dominikanische Republik
  • Ecuador (neu)
  • El Salvador (neu)
  • Eswatini (Swasiland) (neu)
  • Guatemala (neu)
  • Honduras
  • Irak
  • Israel
  • Katar
  • Kasachstan (neu)
  • Kirgisistan (neu)
  • Kolumbien
  • Kosovo
  • Kuwait
  • Luxemburg (neu)
  • Malediven (neu)
  • Mexiko (neu)
  • Moldova
  • Montenegro (neu)
  • Nordmazedonien
  • Oman
  • Panama
  • Peru
  • Russland
  • Saudi-Arabien
  • Serbien
  • Südafrika
  • Suriname (neu)
  • Turks- und Caicos-Inseln
  • Vereinigte Arabische Emirate (neu)
  • Vereinigte Staaten von Amerika (inklusive Puerto Rico und US Virgin Islands)

Was passiert, wenn ich aus einem Risikogebiet in die Schweiz einreise?

Wenn sie aus einem Risikogebiet in die Schweiz einreisen, sollten sie sofort nach Hause und sich während zehn Tagen ständig dort aufhalten. Die Einreise muss innerhalb von zwei Tagen der zuständigen Behörde gemeldet werden. Künftig soll es Durchsagen in Flugzeugen und Cars geben, kündigte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag an.

Wird das kontrolliert?

Ja. Das BAG kündigte Stichproben-Kontrollen an. Zudem verlangte es die Passagierlisten bei den Airlines von 20 bis 30 Flügen pro Woche. Die Daten werden den Kantonen zur Verfügung gestellt.

Gibt es eine Busse, wenn ich mich nicht an die Quarantäneregeln halte?

Ja, das ist möglich. Das Gesetz sieht Bussen von bis zu 10'000 Franken vor. Aussprechen müssen diese allerdings die Kantone.

Bekomme ich weiterhin Lohn, wenn ich aus einem Risikoland einreise und danach in Quarantäne muss?

Nein, vermutlich nicht. Das BAG schreibt auf der Homepage: «Bei Quarantäne im Sinne von Artikel 2 der Covid-19-Verordnung besteht kein Anspruch auf die Entschädigung.» In gewissen Fällen sei es aber möglich, dass der Arbeitgeber zahlen muss, wenn er seinen Arbeiter in das Risikoland entsendet hat.

Wie viele Leute sind schon in Quarantäne, weil sie in einem Risikogebiet waren?

Rund 6000 Personen.

Welche Länder sind auf der Quarantäne-Liste?

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  • Bahrain
  • Besetztes Palästinensisches Gebiet (neu)
  • Bolivien
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  • Brasilien
  • Cabo Verde
  • Chile
  • Costa Rica (neu)
  • Dominikanische Republik
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  • El Salvador (neu)
  • Eswatini (Swasiland) (neu)
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  • Südafrika
  • Suriname (neu)
  • Turks- und Caicos-Inseln
  • Vereinigte Arabische Emirate (neu)
  • Vereinigte Staaten von Amerika (inklusive Puerto Rico und US Virgin Islands)

Was passiert, wenn ich aus einem Risikogebiet in die Schweiz einreise?

Wenn sie aus einem Risikogebiet in die Schweiz einreisen, sollten sie sofort nach Hause und sich während zehn Tagen ständig dort aufhalten. Die Einreise muss innerhalb von zwei Tagen der zuständigen Behörde gemeldet werden. Künftig soll es Durchsagen in Flugzeugen und Cars geben, kündigte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag an.

Wird das kontrolliert?

Ja. Das BAG kündigte Stichproben-Kontrollen an. Zudem verlangte es die Passagierlisten bei den Airlines von 20 bis 30 Flügen pro Woche. Die Daten werden den Kantonen zur Verfügung gestellt.

Gibt es eine Busse, wenn ich mich nicht an die Quarantäneregeln halte?

Ja, das ist möglich. Das Gesetz sieht Bussen von bis zu 10'000 Franken vor. Aussprechen müssen diese allerdings die Kantone.

Bekomme ich weiterhin Lohn, wenn ich aus einem Risikoland einreise und danach in Quarantäne muss?

Nein, vermutlich nicht. Das BAG schreibt auf der Homepage: «Bei Quarantäne im Sinne von Artikel 2 der Covid-19-Verordnung besteht kein Anspruch auf die Entschädigung.» In gewissen Fällen sei es aber möglich, dass der Arbeitgeber zahlen muss, wenn er seinen Arbeiter in das Risikoland entsendet hat.

Wie viele Leute sind schon in Quarantäne, weil sie in einem Risikogebiet waren?

Rund 6000 Personen.

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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