Auf einen Blick
- Geister-Anrufe aus den Niederlanden sind eine Betrugsmasche
- Kriminelle könnten horrende Kosten oder Datenklau bezwecken
- Im Kanton Bern und Aargau keine Fälle bekannt
Plötzlich klingelt das Telefon. Es scheint dringend. Der Anrufer lässt eine Minute lang klingeln. Kurz darauf der nächste Versuch. Ein Blick auf das Display verrät: jemand aus den Niederlanden. Wer den Anruf entgegennimmt und fragt, wer denn da am anderen Ende es Hörers ist, bekommt keine Antwort.
Wer gerade einen solchen Geister-Anruf erhält, sollte auf keinen Fall rangehen. Es handelt sich um eine Betrugsmasche. Was die Kriminellen genau damit bezwecken, ist noch unklar. «Das Ziel beziehungsweise die Motivation dieser Anrufe ist noch nicht geklärt. Wir raten jedoch, verdächtige Anrufe jeglicher Art schnellstmöglich zu beenden beziehungsweise gar nicht erst anzunehmen», sagt Hanspeter Krüsi von der Kantonspolizei St. Gallen zu Blick.
In Deutschland sorgt die Masche bereits für Schlagzeilen
Möglicherweise ist es eine neue Art der Rückrufmasche. Das Opfer soll zu einem Rückruf provoziert werden. Entweder entstehen dabei horrende Kosten, oder dem Opfer sollen dabei wichtige Daten entlockt werden.
In Deutschland sorgt die Masche bereits für Schlagzeilen. Hierzulande halten sich die Fälle noch in Grenzen. Zwar habe die Kantonspolizei St. Gallen Kenntnis von einzelnen Fällen, sagt Krüsi. «Die Anzahl dieser Anrufe ist jedoch aktuell nicht besorgniserregend.» Im Kanton Bern und im Kanton Aargau sind bislang noch keine Fälle bekannt, wie die Polizeistationen auf Anfrage mitteilen. Die Masche scheint also noch am Anfang hierzulande.
In jedem Fall gilt: Niemals reagieren! Und nimmt man doch im Reflex ab – sofort auflegen. Dazu raten auch die Kantonspolizei Zürich und die Kantonspolizei Thurgau. Im besten Fall sollte man die Nummer sogar blockieren. Das geht ganz einfach. Nach dem Anruf auf die Anrufliste gehen, auf mehr «Informationen» klicken und anschliessend die Option «Nummer blockieren» auswählen. Allerdings nutzen die Betrüger mehrere Nummern. Dementsprechend oft müssen möglicherweise die Anrufer blockiert werden.
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