Es sind verstörende Aussagen in wackligen Bildern. In einem irren Wut-Video meldeten sich Gefängniswärterin Angela Magdici (32) und der verurteilte Vergewaltiger Hassan Kiko (27) erstmals zu Wort (BLICK berichtete). Seit dem 9. Februar ist das Pärchen flüchtig. In einem 7-Minuten-Clip, dass das flüchtige Paar «20 Minuten» zugespielt hat, hinterlassen die beiden zwiespältigen Eindruck. Der forensische Psychiater Thomas Knecht (58) hat den Auftritt für «Radio Energy Zürich» analysiert.
Im Video sagt Angela Magdici, Hassan Kiko sei die Liebe ihres Lebens. Ist Angela blind vor Liebe?
Ich unterscheide die verbale Botschaft im Video von der emotionalen. Diese Frau ist ambivalent. Ihr Tonfall hört sich nicht so euphorisch an. Sie ist auf der einen Seite gefühlsmässig gebunden. Auf der anderen Seite ist sie aber intelligent genug, um die Situation zu erfassen, in die sie sich da hineingebracht hat. Ein Happy End kann man sich da nun wirklich nicht so leicht vorstellen.
Sie entschuldigt sich auch bei ihrer Familie.
Das zeigt, dass sie ihre Werte nicht aufgegeben hat. So weit geht die Verliebtheit dann doch nicht, dass sie alles über Bord wirft, was sie bisher als Werte und Ethik gehabt hat. Sie weiss, dass sie die Werte der Gesellschaft hinter sich liess, doch sie kann nicht anders, weil die Gefühle zu diesem Mann stärker sind.
Warum macht sie so ein Video, das der Polizei auch Hinweise liefert?
Man weiss ja nicht wie aktuell diese Videos sind. Es ist schon speziell und bemerkenswert. Sie wollte sich darstellen und gewisse Dinge korrigieren. Sie wollte auch Dinge dementieren. Sie hätte mit den Justizbehörden zusammenarbeiten sollen.
Wie bewerten Sie Hassan Kikos Körpersprache?
Ausfahrend. Sie ist das Gegenteil von depressiv, sie ist selbstbewusst. Er sagt ja auch, die Frau hätte ihm den Himmel geschickt. Er macht keinen Hehl daraus, dass er profitiert. Wie nachhaltig das Glück ist, wird sich jedoch zeigen. Seine Haltung ist optimistischer als die von Angela.
Wird Angela wieder zurückkommen?
Es ist denkbar, dass die verbindenden Kräfte der Familie stärker wirken. Vielleicht kommt doch mal noch ein Bedauern darüber auf, was sie alles aufgegeben hat.