Promis erzählen ihre Sackgeld-Erinnerungen
So wars bei uns

Das Thema Sackgeld beschäftigt die Schweiz. Doch wie war es bei den Promis mit dem Batzen? BLICK hat nachgefragt
Publiziert: 13.07.2017 um 15:58 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 07:37 Uhr
Katja Richard, Christian Maurer, Stefan Meier, Anita Plozza, Benedikt Theiler
Seven.

Seven (38), R&B- und Soul-Sänger

«Bei uns war es so, dass wir innerhalb der Familie ‹Ämtli› hatten – Hühner- und Hasenstall ausmisten, abwaschen, abtrocknen. Unabhängig davon haben wir ab und zu einen Batzen bekommen, wie viel weiss ich jedoch nicht mehr. Regelmässig so richtig Sackgeld haben wir aber nicht bekommen. Ich habe deshalb oft bei Nachbarn zum Beispiel mit Rasenmähen etwas verdient.»

Bauchredner Kliby und seine Caroline.

Kliby (67), Bauchredner

«Mein erstes Sackgeld war Ende der 50er-Jahre 50 Rappen pro Woche. Ich habe aber im Quartier noch Altpapier und Altmetall bei den Nachbarn gesammelt und dann dem Altstoff-Händler gebracht. Da kamen etwa vier bis fünf Franken im Monat zusammen. Für die 50 Rappen pro Woche musste ich während des Sommers am Mittwochnachmittag mit dem Fahrrad und Anhänger in eine Schreinerei fahren, um zwei Säcke Abfallholz zu holen. Ich sparte dann für ein Transistorradio mit Lederetui, das damals etwa 50 Franken kostete.»

Jean-Claude Biver
Foto: AFP

Jean-Claude Biver (67), Unternehmer/Uhren-Manager

«Mein erstes Sackgeld habe ich um das Jahr 1962 erhalten. Es war genau einen Franken pro Woche. Dafür musste ich das Auto waschen, fürs Rasenmähen gab es zwei Franken. Ausgegeben habe ich es oft mit Freunden und Freundinnen im Schwimmbad für Getränke und Eiscreme.»

Simon Ammann.
Foto: KEY

Simon Ammann (36), Skispringer, vierfacher Olympiasieger

«Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zum ersten Mal Sackgeld erhalten habe. Aber das war bei uns sowieso nie ein Thema. Ab und zu hat es von den Grosseltern einen Fünfliber gegeben, zum Geburtstag oder so. Es hat bei uns nie so gefruchtet, dass man mit Mäusefangen im Feld oder so etwas Geld hätte verdienen können. Das wenige, das ich gekriegt habe, habe ich auf die Seite gelegt. Ich war immer ein Sparfuchs und bin das auch heute noch ein bisschen.»

IMAGE-ERROR (inline_image_7771384721535724355)Kiki Maeder (36), Moderatorin 

«Ab wann ich Taschengeld gekriegt habe, dass weiss ich nicht mehr. Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass ich einfach etwas gekriegt habe, sondern ich musste dafür etwas leisten, zum Beispiel mein Zimmer aufräumen. Später stockte ich mein Taschengeld in der Ferien mit kleinen Arbeiten in der Augenklinik meines Grossvaters auf. An Geburtstagen oder Weihnachten gab es dann auch was ins Kässeli ohne Gegenleistung, und unser Grossvater schickte uns ab und zu einen Brief mit ein paar lieben Worten und einem 10er-Nötli drin. Mit dem Batzen ging ich nach der Schule zum Chrömle, oder ich investierte in Kassetten und CDs. Ich war eher der sparsame Typ.»

Beat Schlatter.

Beat Schlatter (56) Schauspieler

«Mein Sackgeld hat nie gereicht, und ich habe erst spät welches bekommen, in der Oberstufe. Es waren maximal fünf Franken. In Rüschlikon war das wenig, es ist eine reiche Gemeinde. Manche der Mitschüler hatten daheim sogar Bedienstete. Aufgebessert haben wir das Sackgeld mit dem Depot für leere Flaschen, die Harassen haben wir im Hinterhof des Ladens mitgehen lassen und dafür kassiert.»

Stefan Gubser.
Foto: ZVG

Stefan Gubser (59), Schauspieler

«Es gab nicht viel Taschengeld, vielleicht 50 Rappen. Aufgebessert habe ich das mit Brombeeren, die wir gepflückt und verkauft haben.»

Mattea Meyer.
Foto: Valeriano Di Domenico

Mattea Meyer (29), Nationalrätin (SP, ZH)

«Ich kann mich nicht erinnern, wann und wie viel Sackgeld wir erhalten haben. Aber unsere Eltern gaben uns zu einem guten Zeitpunkt Sackgeld. Und es war nie an Bedingungen geknüpft. Dann haben wir es meistens zum Chrömle ausgegeben. Mit ungefähr vierzehn Jahren habe ich einen höheren Betrag erhalten. Damit musste ich Dinge, wie Kleider oder Kinotickets, selber bezahlen. Ich finde es sinnvoll, wenn Kinder so den selbständigen Umgang mit Geld lernen. Druckmittel hingegen, wie Sackgeldentzug, finde ich weder sinnvoll noch verantwortungsfördernd.»

Hannes Germann (61), Ständerat (SVP, SH)

«Bei uns gab es kein Sackgeld. Wir bekamen Geld, beispielsweise für die Schulreise, den Filmmittag oder wenn wir für den Fussballklub etwas brauchten. Wenn wir einen Grund hatten, bekamen wir regelmässig etwas. Ich finde Sackgeld eine gute Sache. Kinder lernen so, mit dem Geld umzugehen.»

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