Pfnüsel-Saison nicht vorbei
Fiese Grippe-Viren legen Schweiz immer noch flach

Es ist März und die Grippe-Saison hält noch immer an. Diese ungewöhnliche Situation überrascht auch Fachleute. Der Grund liegt bei fiesen Viren-Typen.
Publiziert: 08.03.2018 um 19:12 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:50 Uhr
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Die Grippe-Saison ist auch im März noch nicht vorbei.
Foto: GAETAN BALLY

Sie heissen Yamagata, Victoria oder H1N1. Und sie legen derzeit die Schweiz in aussergewöhnlichem Mass flach. Die Rede ist von Brutal-Grippeviren. Es gibt nämlich nicht «die Grippe». Experten unterscheiden die verschiedenen Typen nach ihrer Heftigkeit in die Kategorien A, B und C.

Obwohl der Frühling am Anfahren ist, vermeldet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) immer noch nicht das Ende der Grippe-Saison. Schlimmer noch: Laut dem Bulletin zur Verbreitung von Krankheiten ist die Grippe noch nicht mal am Abklingen!

Saison liefert mehrere Schübe

Grund dafür sind ausgerechnet die heftigsten Typen, die sogenannten A-Viren, wie Daniel Koch, Abteilungschef Übertragbare Krankheiten beim BAG, gegenüber Radio SRF erklärt: «Die haben in den letzten Wochen etwas zugelegt. Aber wir rechnen nicht damit, dass diese noch einmal einen Peak verursachen. Es stagniert im Moment auf hohem Niveau.»

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Sprich: Die sind noch da, und kursieren überall dort, wo sich Menschen befinden. Ein anderer Grund für das Anhalten der Pfnüsel-Saison sei der Yamagata-Virus: Laut Koch hatte dieser B-Virus «wahrscheinlich noch nie einen ähnlichen Verwandten».

Immunsystem konnte noch nicht lernen

Das würde dazu führen, dass Jüngere noch keinen Immunschutz aufbauen konnten und entsprechend «sehr lange zum Teil sehr heftig erkranken». Zwei Gründe also, welche die Grippe-Zeit dieses Jahr verlängern. Koch bezeichnet die aktuelle Situation deshalb auch als «ungewöhnlich». Seine Prognose: «Dieses Jahr werden wir mit Sicherheit 13 bis 14 Wochen lang an einer Grippewelle leiden. Normalerweise ist so eine Grippewelle kürzer.»

Immerhin: Das Problem trifft nicht nur die Schweiz. In den meisten Ländern sei in den vergangenen Wochen eine mittelhohe bis hohe Intensität der grippeähnlichen Erkrankungen registriert worden, schreibt das BAG. Die EU-Kommission hatte deswegen vergangene Woche die Bürgerinnen und Bürger in der EU zum Impfen aufgefordert. (pma)

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Einen Nieser zu unterdrücken kann böse enden, wie bei einem Patienten in England, über den Ärzte im «British Medical Journal» berichteten. (Symbolbild)
Taschentücher werden in der Grippezeit zum notwenigen Begleiter. (Symbolbild)
KEYSTONE/AP/ROBERTO PFEIL

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