Das Auto könnte auffälliger nicht sein. Ein Lamborghini Huracan. 610 PS! mit einer ganz besonderen Lackierung: grün, rot und schwarz. Die Farben des Modehauses Gucci. Und auf der Front eine goldene Biene.
Mit diesem PS-Monster landete ein Schweizer (31) am Dienstag in Österreich im Mondsee. Die Polizei geht davon aus, dass der Fahrer Brems- und Gaspedal verwechselte. Der Unfall sorgt für Aufsehen und Schadenfreude. Selbst die örtliche Landespolizei Polizei spottete auf Twitter: «Er wollte wohl Nachfolger von Daniel Craig als James Bond werden.»
Blick-Recherchen zeigen: Die Protz-Karre gehört Matthias A.* aus der Ostschweiz. Er möchte anonym bleiben. Am Telefon klingt er etwas mitgenommen, aber gefasst. Der erste Schock scheint überwunden. «Der Unfall ist mir selber fast ein wenig peinlich», sagt er zu Blick.
«Ich bin einfach losgeschwommen»
Was genau passiert ist, daran kann er sich nicht mehr erinnern. Plötzlich sei er im Wasser gelandet. Da musste er nur noch funktionieren. «Ich habe die Luft angehalten, das Fenster heruntergelassen und bin einfach losgeschwommen.» Als er wieder Land unter den Füssen hatte, sei die Erleichterung riesig gewesen. Er sei sehr unterkühlt gewesen, die Kleidung hätte sich wegen des Wassers zusammengezogen.
Die Rettungskräfte fanden das Auto später knapp 15 Meter vom Ufer entfernt in rund fünf Metern Tiefe. Matthias A. war da bereits im Spital. Dort konnte man ausser leichten Verletzungen nichts feststellen. Nach wenigen Minuten sei er entlassen worden, sagt ein Spital-Sprecher zu Blick.
Und der Gucci-Lambo? Der steht noch beim Abschleppdienst, und dieser wartet auf einen Anruf des Schweizers. Wie es seinem Lamborghini geht, weiss A. noch nicht. Er hofft das Beste. «Erst vor einem Monat habe ich alles neu gemacht, Lackierung, Felgen, Pneus», so der Unternehmer. Dass ausgerechnet nun der Unfall passierte, sei schon «sehr mühsam».
Der Wagen ist nicht geleast
Von Bekannten wird A. als umsichtiger, normaler Fahrer beschrieben. Mit Rasern oder Posern habe er nichts am Hut. «Am Wochenende stand das Auto noch vor dem Haus», sagt Nachbar Hans B.* zu Blick.
Er beschreibt A. als freundlichen Menschen, man spreche immer wieder miteinander. Vor einem Monat sei der Lamborghini noch weiss gewesen, Blicke zog der Luxusschlitten auch da schon auf sich. Rund 300’000 Franken habe A. dafür gezahlt, erzählt Hans B. und fügt an, dass das Fahrzeug keineswegs geleast sei, wie viele vermuten würden. «Schliesslich sind wir hier in der Ostschweiz und nicht im Aargau.»
B. vermutet, A. könnte an den Pedalen hängengeblieben sein. Diese liegen beim Lamborghini, wie bei einem Rennwagen üblich, sehr nahe beieinander. Er wünscht seinem Nachbarn gute Besserung und hofft, dass der Gucci-Lamborghini bald wieder auf der Strasse steht.
*Namen geändert
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