«Der Lambo-Rambo hing nur am Telefon»
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Desiree T. beim Crash dabei:«Der Lambo-Rambo hing nur am Telefon»

Desiree T. (31) kümmerte sich bei Crash in Beinwil SO um verletzten Töff-Fahrer
«Der Lambo-Rambo hing nur am Telefon»

Auf der Passwangstrasse bei Beinwil SO crashen am Samstag ein Lamborghini und ein Töffahrer. Zeugin Desiree T. erzählt BLICK, was passiert ist.
Publiziert: 29.03.2021 um 19:08 Uhr
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Aktualisiert: 30.03.2021 um 09:08 Uhr
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Bei Beinwil SO crashen am Samstag ein Lamborghini und ein Töfffahrer ineinander.
Foto: kantonspolizei solothurn
Sven Ziegler

Schwerer Unfall auf der Passwangstrasse bei Beinwil SO. Auf der beliebten Ausflugsroute kommt es am Sonntag um kurz nach 17 Uhr zu einem heftigen Crash zwischen einem Lamborghini und einem Töff. Der Töfffahrer wird dabei erheblich verletzt, muss mit der Rega ins Spital geflogen werden.

Eine der ersten an der Unfallstelle war Desiree T.* (31). Sie sei auf dem Weg in ein Testzentrum gewesen, um den Corona-Test zur Verkürzung der Quarantäne zu absolvieren, sagt sie zu BLICK.

Auf der Fahrt fällt ihr direkt vor ihrem Auto ein gelber Lamborghini auf. «Er war zügig unterwegs», erinnert sie sich. In einem kleinen Tunnel auf der Strecke habe er extra Gas gegeben und den Motor aufheulen lassen. Danach sei er für einige Sekunden aus ihrem Blickfeld verschwunden.

Schock sitzt tief

Als T. um die nächste Kurve fährt, sieht sie den Lamborghini wieder. «Das Auto stand verkehrt auf der Strasse, ein Töfffahrer lag am Boden. Auf der Strasse waren zudem Bremsspuren zu sehen. Für mich war sofort klar, dass es hier gekracht hat.»

Sie habe zuvor noch nie einen Unfall erlebt. Allerdings gebe es in ihrer Familie auch Töfffahrer, so T. Der Schock sitzt daher tief. Trotzdem überlegt T. nicht lange, eilt zum verunfallten Fahrer. «Ich dachte nur: Hoffentlich ist er nicht tot. Mein zweiter Gedanke war: Ich muss sofort helfen.»

Fahrer war nur am Handy

Wenige Sekunden später habe sich der Töfffahrer bewegt und sich dann von selbst hingesetzt. «Mir fiel ein Stein vom Herzen, ich war richtig erleichtert, dass er noch lebt.» Der Verunfallte habe sich allerdings sofort über starke Schmerzen in seinem Bein beklagt. «Man hat gesehen, dass er sich kaum mehr bewegen konnte», erzählt T.

Die junge Frau ruft umgehend die Polizei an. Auch der Fahrer des Sport-Flitzers sei am Telefon gewesen. «Ich habe ihn gefragt, ob er auch die Polizei anrufe. Er verneinte und meinte, er sei mit jemand anderem am Telefon. Eigentlich war er die ganze Zeit nur am Telefon.» Die Beifahrerin des Lenkers habe sich zurückgehalten.

Untersuchung läuft

Nach kurzer Zeit seien die Rega und die Polizei eingetroffen, die den Töfffahrer versorgt und anschliessend ins Spital geflogen hätten.

Die Kantonspolizei Solothurn untersucht derzeit, wie es zum Unfall kommen konnte. Ersten Erkenntnissen zufolge dürfte das Heck des Lamborghinis auf die Gegenfahrbahn ausgebrochen sein, schreibt die Polizei. Dabei habe das Auto den Töff auf der Gegenfahrbahn getroffen. Nach dem Crash sei der Lamborghini in die Leitplanke gekracht.

*Name geändert

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