Anfangs Juni donnerten die Ex-«Top Gear»-Stars mit Luxus-Sportkarren durch die ganze Schweiz und sorgten für Furore bei Autofans. Das dreiköpfige Männer-Team, Jeremy Clarkson (57), Richard Hammond (47) und James May (54), drehte Filmszenen für die 2. Staffel der Kult-Show «The Grand Tour» auf Amazon Prime TV. Die in der Schweiz gedrehte Episode wird erst im Oktober ausgestrahlt – aber den Trailer dazu gibt es schon.
Im Trailer sieht man, wie Hammond mit dem weissen Rimac-Elektroflitzer am Bergrennen in Hemberg SG am Start ist. Bevor er aufs Gaspedal des 2-Millionen-Boliden drückt, lächelt er: «Watch this!». Aber welches Unglück bevorsteht, sieht man im Trailer nicht. Der TV-Star baut am 10. Juni beim Bergrennen einen Horror-Crash und hat ein Riesen-Glück (BLICK berichtete). Er kann sich noch selber retten bevor das Auto in Flammen aufgeht.
Seine Kollegen standen unter Schock. James May sagte: «Ich bin aus meinem Auto ausgestiegen und sah, wie zwei Beamte einen schlaffen Körper an den Handgelenken vom Autowrack wegzogen und dachte, Richard sei tot.»
May schmuggelte Gin ins Spital
Hammond wurde sofort mit der Rega ins Kantonsspital St. Gallen geflogen, wo er am Knie operiert wurde. Seelischen Beistand bekam er von seinem Kollegen May, der wenige Stunden nach dem Unfall im Spital mit einer geschmuggelten Flasche Gin auftauchte. Einige Tage später twitterte er ein Röntgenbild mit seinem neuen Schweizer Armee-Knie.
Der Motorsport-Weltverband FIA hat für den Veranstalter des Bergrennen in Hemberg ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Patrick Falk vom Dachverband Auto Sport Schweiz sagte gegenüber BLICK: «Wir möchten wissen, ob es im Vorfeld eine ernsthafte Vorbereitung gegeben oder ob man hier zu spontan das Okay für diese Showeinlage gegeben hat.»
Organisator beteuert seine Unschuld
Christian Schmid (40), Präsident vom OK-Team Bergrennen Hemberg, ist zuversichtlich, dass die Disziplinar-Kommission sieht, dass der Veranstalter alles korrekt gemacht hatte. «Es wäre komisch, wenn der Motorsport-Verband strenger ist als die Polizei», meint Schmid. In zivilrechtlicher Hinsicht sei dem Veranstalter nichts anzuhängen: «Die Hemberger-Rennstrecke war abgesperrt», sagt Schmid.
Am Donnerstag habe das Disziplinverfahren stattgefunden. Aber Schmid muss sich noch einige Zeit gedulden: «Wir hängen im Moment in der Luft. Erst nächste Woche werden wir von der Kommission erfahren, was sie beschlossen haben.» Jetzt würden der Fall genauer unter die Lupe genommen werden.
Ob die Veranstalter eine Busse bekommen würden oder dem Rennleiter die Lizenz temporär entzogen werde – keines von beidem sollte laut Schmid im Sinne des Motorsport passieren: «Wir haben kein schlechtes Gewissen.»