Im dritten Stock stehen Kinderschuhe vor der Wohnungstür. Es sind die Schuhe von kleinen Kindern. Daneben stehen Männerschuhe, Grösse 41. Hinter jener Tür hat sich am Sonntag Schreckliches ereignet.
Dort in der Wohnung in einem Mehrfamilienblock an der Furtbachstrasse in Eschenz TG endeten die von drei Menschen: jenes eines Vaters (†38) und seiner zwei Kinder (†4 und †6).
Vater hat seine Kinder getötet
Kurz vor 13.30 Uhr alarmiert eine verwandte Person die Polizei. Als die Einsatzkräfte an der Furtbachstrasse eintreffen, stossen sie auf drei leblose Körper.
Die Toten sind alle drei deutsche Staatsbürger. Am Dienstag kommuniziert die Polizei: «Die Obduktionen durch das Institut für Rechtsmedizin ergaben, dass der 38-jährige Deutsche zuerst seine beiden Kinder und anschliessend sich selbst getötet hat.» Während die beiden Kinder keine äusseren Verletzungen aufwiesen würden, sei der Vater an den Folgen von Stichverletzungen gestorben. Die genaue Todesursache der Kinder ist demnach noch nicht restlos geklärt. Es könne aber ausgeschlossen werden, dass weitere Personen in die Tat involviert waren.
Mutter der Kleinen wird von ihren Angehörigen umsorgt
Am Tag nach dem dreifachen Leichenfund ist die Stimmung im Wohnblock gedrückt. Die Nachbarn kannten den Familienvater nicht gut. Sie beschreiben ihn als zurückgezogen und unauffällig. Er soll erst im Frühling eingezogen sein. Er habe sich bei den Nachbarn nur kurz vorgestellt. Einer dieser Nachbarn ist fassungslos: «Ich habe noch am Sonntagmorgen Kinderstimmen im Treppenhaus gehört», sagt er zu BLICK.
Noch viel grösser sind Schock und Trauer in Stein am Rhein SH. Dort wohnt die Mutter der toten Kinder. Es ist die Ehefrau des toten Vaters – die beiden lebten getrennt voneinander. In ihrer Wohnung versammeln sich am Montag ihre Angehörigen, um ihr in dieser schweren Stunde beizustehen. Die Verwandtschaft soll russischstämmig sein.
«Sie steht völlig unter Schock»
Das Quartier ist betroffen. Die Kinder hatten in der Nachbarschaft viele Gspänli. Bei Nachbarn hüpften sie gerne auf dem Trampolin rum. Schräg vis-a-vis vom Wohnblock gingen sie in den Kindsgi, erfuhr BLICK von Anwohnern.
Der Bruder der Witwe und Frau, deren Kinder nun tot sind, kam noch am Sonntag ins Grenzstädtchen, um ihr beizustehen. Er sagt: «Sie steht völlig unter Schock und ist nicht ansprechbar.»
