Seit Samstagmorgen fehlt vom Thurgauer Sportler und Bergsteiger Sandro J.* (25) jede Spur. Der junge Mann wollte am Wochenende den Säntis (2502 m ü. M.) besteigen und kehrte nicht zurück (BLICK berichtete).
Am Sonntagabend ging bei der Kantonspolizei Thurgau eine Vermisstmeldung ein. Aufgrund von Hinweisen, dass sich der Mann im Alpsteingebirge aufhalten könnte, wurde auch die Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden orientiert. Am späten Sonntagsabend fanden Polizisten das Auto des Vermissten auf dem Parkplatz bei der Schwägalp AR. Am Montagmorgen startete die Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden zusammen mit Patrouillen des Schweizer Alpen-Club (SAC) die Suche.
Doch die Witterungsverhältnisse erschweren die Arbeit der Retter. «Letzte Nacht mussten wir die Suche wegen Lawinengefahr und Schneerutsch unterbrechen. Seit Dienstagmorgen ist ein Team wieder im Einsatz, aber leider ist die Situation vor Ort immer noch prekär», sagt Mario Christen, Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau zu BLICK.
Drohnenaufnahmen sollen Hinweise liefern
Weil die akute Lawinengefahr und der Triebschnee den Rettern den Zugang zu Fuss unmöglich machen und auch keine Spürhunde rein dürfen, kam heute eine Drohne zum Einsatz. «Wir liessen die Drohne über das Suchgebiet fliegen und werten die Luftaufnahmen jetzt aus. Hoffentlich können wir so neue Hinweise gewinnen.»
Zusätzlich fliegt jetzt auch ein Helikopter über dem Suchgebiet. Das Ziel sei es, den Kletterer wohlauf zu finden, aber die Bergretter dabei nicht in Lebensgefahr zu bringen. «Wegen Windverwehungen ist der Schnee an gewissen Stellen bis zu zwei Meter hoch.»
Familie und Freunde schalteten am Sonntagabend eine Vermisstmeldung auf Facebook. «Ich bete, dass mein Bruder lebendig gefunden wird», schreibt der Bruder von Sandro J.
Suchgebiet dank Wanderer eingeschränkt
Laut einer Freundin des Vermissten hat dieser zuletzt in seiner Instagram-Story ein Bild von einem Bergweg gepostet – über 3500 Follower verfolgen auf dem Account Sandros Outdoor-Abenteuer. Besonders beunruhigend: Auf dem Bild ist ein Warnschild zu sehen, das darauf hinweist, dass der Bergweg nur im Sommer passierbar ist, im Winter auf dieser Strecke jedoch Lebensgefahr droht.
Das Auto des Vermissten wurde am Sonntag bei der Schwägalp gefunden. Dank eines anderen Wanderers, der den 25-Jährigen am Samstagmittag gesehen hat, konnten die Truppen das Suchgebiet eingrenzen. (man)
* Name der Redaktion bekannt