Linsenlampen, ein Tablet, ein Computer und zwei Festplatten: Die Beweise sprechen gegen einen Musiklehrer (59) aus dem Kanton St. Gallen. Mehrmals hatte er seine minderjährigen Schülerinnen heimlich gefilmt, um seinen Fussfetisch zu befriedigen.
Laut der St. Galler Staatsanwaltschaft kam es zu mindestens drei Fällen zwischen Januar 2020 und April 2023, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet.
Flipflop-Masche zweimal benutzt
Für seine Aufnahmen hatte er im Zimmer Kameras versteckt, direkt auf den Fussbereich im Klavier gerichtet. Einmal soll er eine Schülerin, die damals 14 Jahre alt war, aufgefordert haben, ihre Schuhe samt Socken auszuziehen und lieber mit Flipflops Klavier zu spielen. Nach der Aufnahme soll er das Video dafür genutzt haben, um sich sexuell zu befriedigen.
Wie ein Schüler gegenüber Blick bestätigt, soll er diese Flipflop-Masche bei mehreren Mädchen angewendet haben. Laut Strafbefehl sind drei weitere konkrete Fälle von Schülerinnen bekannt, die abermals ihre Schuhe gegen die Sandalen tauschen sollten. Erneut wurden ihre Füsse heimlich gefilmt.
Lehrer unterrichtet nicht mehr an der Schule
Ein anderes Mal bat der Mann eine Schülerin dazu, einen Stromgenerator, der mit den Füssen bedient wird, zu benutzen. Der Jugendliche kam das komisch vor. Und schliesslich flog der bis dato nicht vorbestrafte Lehrer auf. Er wurde per Strafbefehl wegen der mehrfachen Verletzung des Geheim- oder Privatbereichs durch Aufnahmegeräte zu einer Busse von 1500 Franken verurteilt. Hinzukommen die Verfahrenskosten von 8400 Franken. Und: Er darf für zwei Jahre keine Minderjährigen unterrichten.
Der Pädagoge macht schon seit längerer Zeit eine Therapie. Der Musiklehrer unterrichtet nicht mehr an der Schule, wie das zuständige Schulpräsidium auf Anfrage vom «St. Galler Tagblatt» mitteilt. Es habe unabhängig vom Strafbefehl ein internes Verfahren gegeben. Zuvor sei der Mann nicht auffällig gewesen. (jmh)