Anfang 2018 wurde die Leiche der jungen Isabella T.* (†20) gefunden. Eingewickelt in einen Teppich, 200 Meter tief im Wald des Wilderetobel bei Zezikon TG.
Nun hat die Staatsanwaltschaft Thurgau Anklage gegen drei Männer erhoben. Sie werden wegen Störung des Totenfriedens angeklagt.
Ursprüngliche Anklage eingestellt
Gemäss Anklageschrift verstarb Isabella T. am Freitag, 3. November 2017, in der Wohnung des damals 36-jährigen und in Thundorf TG wohnhaften Niederländers J. B.*.
Dieser wurde ursprünglich wegen vorsätzlicher Tötung und Unterlassung der Nothilfe angeklagt. Die Strafuntersuchung musste jedoch eingestellt werden, nachdem die rechtsmedizinische Untersuchung des Leichnams und auch die übrigen Beweiserhebungen keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung ergaben.
«Die Todesursache konnte nicht mehr restlos geklärt werden», sagt ein Sprecher der Thurgauer Staatsanwaltschaft Marco Breu gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Freitag. Vor ihrem Tod habe die junge Frau Drogen konsumiert.
4 Jahre und 4 Monate für J.B. gefordert
Jetzt fordert die Anklage eine Freiheitsstrafe von vier Jahren und vier Monaten gegen J. B. Zudem werden zwei Kollegen angeklagt, die ihm beim Abtransport der Leiche geholfen haben sollen. Sie sollen Isabella in eine Decke und in einen Fransenteppich eingerollt und verschnürt haben. Anschliessend verluden sie die Leiche in ein Auto und deponierten sie im Wilderetobel. Gegen die beiden Kollegen werden bedingte Geldstrafen von 240 und 340 Franken Tagessätze beantragt.
Gegen den Niederländer wird zudem Anklage wegen des Vorwurfs einer Vergewaltigung, der einfachen Körperverletzung, der mehrfachen Drohung wie auch der Widerhandlungen gegen das Waffen- und Heilmittelgesetz erhoben. Gegen einen anderen Mitbeschuldigten erfolgt die Anklage zudem wegen Irreführung der Rechtspflege und Begünstigung. Allen drei werden ausserdem weitere Delikte im Bereich des Betäubungsmittelrechts vorgeworfen, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Sie schrieb der Mutter noch ein SMS
Isabella T. verschwand im November 2017. Ihrer Mutter schickte die Angestellte einer Fast-Food-Kette an dem Tag noch ein SMS. «Sie schrieb, dass sie mit einer Kollegin noch etwas trinken gehe und am Morgen mit dem Zug nach Hause komme. Sie kam nicht mehr heim», sagte die Mutter zu BLICK. Das Handy von Isabella sei seither ausgeschaltet. Drei Monate später der schreckliche Fund.
*Namen bekannt