Seit letzten November galt die 20-jährige Isabella T.* aus Turgi AG als vermisst. Jetzt herrscht traurige Gewissheit: Die junge Frau ist tot. Labor-Untersuchungen konnten die Identität der gefundenen Person nun zweifelsfrei klären. Die Leiche wurde 200 Meter tief im Wald des Wilderetobel bei Zezikon TG gefunden – in einen Teppich gewickelt.
Mutter betete zu Gott
Die Polizei hatte von Violeta T. (42), der Mutter von Isabella, eine DNA-Probe genommen. Um die Leiche zu identifizieren. Eltern und Geschwister hatten bis zuletzt gehofft, dass es sich nicht um Isabella T. handelt.
Noch vor ein paar Tagen sagte die Mutter unter Tränen zu BLICK: «Ich bete nur noch zu Gott und hoffe, dass das nicht meine Tochter ist.» Nun hat die Familie die traurige Gewissheit: Isabella T. ist tot!
Wie die 20-Jährige ums Leben kam, ist unklar. «Wir ermitteln im Moment in alle Richtungen. Wie, wann und wo die Frau ums Leben kam, ist noch offen. Auf diese Fragen konzentrieren sich nun die weiteren Ermittlungen», sagt Mario Christen von der Kantonspolizei Thurgau zu BLICK. Bislang seien ein Dutzend Hinweise eingegangen, die man im Moment auswerte.
Für den rätselhaften Tod von Isabella T. wurde eine Spezialistengruppe gegründet. Dies sei aber nichts Aussergewöhnliches. «Bei einem solchen Fall, bei dem umfangreiche Ermittlungen durchgeführt werden müssen, kann so effizienter zusammengearbeitet werden», erklärt Christen.
«Mir war schnell klar, dass da jemand drin liegt!»
Waldbesitzer Manfred Hunziker (78) fand die tote Serbin, eingerollt in einen grünen Teppich. Zuerst hielt er den Fund für blossen Abfall.«Als ich mir das genauer angeschaut habe, war schnell klar, dass da jemand drin liegt. Ich sah Haare, die herausschauten!» Hunziker merkt darauf, dass es sich um eine leblose Frau handelt. Daraufhin alarmiert er die Polizei. Über den weiteren Zustand der Toten schweigt sich der Waldbesitzer aus. So genau habe er sich das nicht angeschaut.
Er verrät aber: «Als ich die Polizei benachrichtigte, dachte ich mir noch, dass es auf die fünf Minuten mehr oder weniger, bis die Hilfe da ist, nicht mehr ankommt!»
Vor Weihnachten deponiert
Manfred Hunziker wird nach seinem Horror-Fund psychologische Hilfe angeboten. Beansprucht habe er sie bislang nicht, beteuert er. «Aber es gibt einem natürlich schon zu denken, wenn man eine Leiche in seinem Wald findet.»
Die Polizei geht derzeit davon aus, dass der Teppich mitsamt der Leiche in der Weihnachtszeit im Wilderetobel deponiert wurde – und darauf längere Zeit dort lag. Das bestätigen gegenüber BLICK auch mehrere Anwohner, die den Teppich ebenfalls gesehen hatten.(rey/jmh)