Der zwölfjährige Albaner Fatlum (12) traute sich heute nicht in die Schule. Am letzten Freitag wurde der Bub auf dem Pausenplatz von einer Schweizer Prügel-Gang ins Krankenhaus gedroschen (BLICK berichtete).
Fünf oder sechs Realschüler im Alter von 15 bis 16 Jahren traten auf den Albaner-Jungen ein. Und stopften ihm so lange Schnee ins Maul, bis er ohnmächtig wurde. Vater Faik (33) sagte zu BLICK: «Mein Sohn erlitt eine schwere Gehirnerschütterung, eine Schulterprellung und verstauchte Zehen.» Der üble Verdacht: Die feige Tat passierte aus rassistischen Motiven.
Heute meldete sich ein Augenzeuge (18) zu Wort: «Ich habe gesehen, was passiert ist und kenne die Täter», sagt er zu BLICK. Die Angst des Augenzeugen: Die Kantonspolizei St. Gallen könnte den Fall absichtlich auf die lange Bank schieben – weil einer der Schläger Polizisten-Sohn ist!
Der Sprecher der Kapo St. Gallen Hanspeter Krüsi bestätigt: «Es stimmt, dass der Sohn eines Polizisten zu den Beschuldigten gehört.» Er stellt aber klar: «Dass dies einen Einfluss auf die Ermittlungen hat, stimmt nicht. Der betreffende Jugendliche wird genau darum von der Jugendstaatsanwaltschaft befragt – und nicht wie üblich von der Polizei.»
Dazu kommt: Es gibt Videoaufnahmen von dem feigen Angriff. Polizeisprecher Krüsi: «Wir werten im Moment Überwachungskamera-Bilder von der Tat aus.» Die Kameras seien auf dem Schulgelände aufgestellt.
Für den Vater des verprügelten Jungen ist das alles ein schwacher Trost: «Eine Entschuldigung habe ich noch immer nicht erhalten. Die Schläger gehen normal zur Schule – im Gegensatz zu meinem Sohn.»
*Namen der Redaktion bekannt