Schweizer Gang prügelt Fatlum (12) spitalreif
Ihr feigen Schläger!

Ein 12-jähriger Albaner-Bub wird von fünf bis sechs Schweizer Oberstufenschülern (15 und 16 Jahre!) auf dem Pausenplatz bewusstlos geprügelt – und landet im Spital. Die feige Tat blieb bis jetzt ohne Konsequenzen.
Publiziert: 21.01.2016 um 16:28 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 15:10 Uhr
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Vater Faik (33) fordert Gerechtigkeit: «Die Schläger müssen bestraft werden.»
Foto: BLICK
Michael Sahli

Mit Schrecken erinnert sich Fatlum J.* (12) aus Walenstadt SG an den letzten Freitag. Der 12-jährige Albaner wurde auf dem Pausenplatz spitalreif geschlagen – von fünf oder sechs Schweizer Oberstufenschülern im Alter von 15 bis 16 Jahren!

Mit zittriger Stimme erinnert sich das Kind: «Sie haben mich getreten und durch die Luft geworfen.» Dann stopften sie dem Ausländer-Bub so lange Schnee in den Mund, bis er ohnmächtig wurde. 

Schliesslich musste der Fünftklässler von einer Ambulanz abgeholt werden: «Ich hatte überall Schmerzen», sagt er zu BLICK. 

Nach 24 Stunden im Spital von Chur GR die Diagnose: Eine schwere Hirnerschütterung, eine geprellte Schulter und verstauchte Zehen. Noch zwei Wochen muss das Kind den Arm in einer Schlinge tragen: «Jetzt darf ich nicht mehr Fussball spielen», sagt Fatlum traurig.

Rassistische Motive

Der üble Verdacht der Familie: Der Übergriff passierte aus rassistischen Motiven. Prügel-Opfer Fatlum bestätigt: «Diese Realschüler sagten schon früher immer wieder 'Scheissausländer' zu uns.»

Aus Verzweiflung wandte sich Vater Faik J. (33) an den BLICK. Denn: Konsequenzen hat es für die Schläger bisher keine gegeben! Vater Faik: «Die Jungs gehen normal zur Schule – wurden überhaupt nicht bestraft.»

Für den Vater unverständlich: «Kein Elternteil hat sich bei uns gemeldet. Es gab keine Entschuldigung, gar nichts.» Der Schule mag er keine Vorwürfe machen. Aber: «Ich fordere Gerechtigkeit», sagt er.

Denn: Schüler Fatlum muss seine Peiniger jeden Tag in der Schule sehen: «Ich habe Angst, dass sie mich wieder angreifen», sagt der Bub. 

Schulleiter Heiner Solenthaler (56) hat so etwas noch nie erlebt, sagt er zu BLICK: «Das ist nicht tolerierbar.» Und weiter: «Die Gruppe muss die Verantwortung übernehmen, die Polizei ermittelt bereits. Solange aber nicht klar ist, welche Schüler involviert waren, gilt die Unschuldsvermutung.»

Für Vater Faik ein schwacher Trost: «Ich überlege mir, an einen anderen Ort zu zügeln.» 

*Namen der Redaktion bekannt.

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