Die geliebte Natur wurde ihnen zum Verhängnis
1:08
Drama beim Felsegg-Wasserfall:Frau (†26) und Polizist (†30) aus Thur geborgen

Drama beim Felsegg-Wasserfall
Frau (†26) und Polizist (†30) mit Bagger aus Thur geborgen

Grosseinsatz an der Thur: Eine Frau (26) und ein Mann (30) aus der Region sind im Wasserfall in der Felsegg am Sonntagabend verschwunden. Am Montag wurden beide tot geborgen.
Publiziert: 06.07.2020 um 19:54 Uhr
|
Aktualisiert: 07.07.2020 um 08:17 Uhr
1/7
Unglücksstelle beim Felsegg-Wasserfall: Mit der Schaufel des Raupenbaggers wurde Wasserdruck weggenommen. So konnte man die beiden Toten bergen.
Foto: Kapo SG

Eine Schweizerin (26) und ein Schweizer (30) sind am Sonntagabend am Wasserfall in der Felsegg bei Uzwil SG verschwunden. Am Montag wurden beide tot geborgen.

Forst- und Bauarbeiter erstellten zuvor einen Fahrweg über die Thur. Dies mit dem Ziel, in einer zweiten Phase grosse Fels- und Steinbrocken im Fluss zu deponieren. So wollte man den Fluss etwas umleiten und den grösseren Druck an der Wasserfallkante entschärfen. Gleichzeitig versuchte ein Raupenbagger, vor dem Wasserfall mit einer Schaufel ebenfalls etwas Druck wegzunehmen. Dabei konnte eine tote Person gesichtet und geborgen werden. Es gelang anschliessend, auch die zweite Person zu bergen.

Zwei Schweizer aus der Region

Bei den Vermissten handelt es sich um eine Schweizerin und einen Schweizer, die in der Gegend wohnen, wie die Polizei am Montagmorgen mitteilt. Der 30-Jährige war Polizist bei der Kantonspolizei St. Gallen. Die zwei badeten zusammen mit einer weiteren Person in der Thur. Sie hatten sich rund 30 Meter oberhalb des Wasserfalls im hüfttiefen Wasser bewegt. Dabei wurden die Zwei vom Wasser mitgerissen und stürzten über den etwa vier Meter hohen Wasserfall.

Die Kantonspolizei St. Gallen betrauert den tragischen Verlust ihres Kollegen und seiner Begleiterin. Wir sind in Gedanken bei deren Familien und Freunden, wie sie mitteilt. «Wir gehen davon aus, dass das Wasser die beiden Körper niederdrückte», hatte Polizeisprecher Hanspeter Krüsi am Montagvormittag in der Nähe der Unfallstelle erklärt. Das Wasser fliesse dort mit etwa 48 Kubikmetern pro Sekunde, und der Wasserdruck betrage über 40 Tonnen. Dies mache die Suche nach den Vermissten sehr schwierig.

Zwischen Steinen eingeklemmt

Die Polizei vermutete zuerst, dass die beiden Körper unter einem rund vier Meter hohen Wasserfall zwischen Steinen eingeklemmt wurden. «Wir gehen davon aus, dass das Wasser die beiden Körper niederdrückt», erklärte Krüsi am Montag in der Nähe der Unfallstelle. Weil dort der Wasserdruck so hoch sei, hätten die Helfer nicht an die Stelle gelangen können, informierte die Polizei am Unfallort.

Der Wasserfall ist ein beliebter Badeort. Aber «Wasserfälle und Stromschnellen sind nicht nur schön, sie können auch gefährlich sein», warnt die Gemeinde Uzwil SG auf ihrer Webseite. «Unterhalb der Fälle sieht das Wasser zwar oftmals ruhig aus. Strudel und Wasserwalzen sind dort aber lebensgefährlich.» (szm/jmh/vof/SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?