Eigentlich wollte sie ihre Arbeitskollegin in Widnau SG besuchen. Der Ausflug endete aber in der Beinahe-Katastrophe.
Als Janipher Nduta (43) letzten Samstagnachmittag in ihr Auto stieg, ahnte sie davon noch nichts. Zunächst sieht alles nach einer Fahrt wie immer aus. Die gebürtige Kenianerin ist gerade auf der A1 von Zürich Richtung St. Gallen unterwegs, als ein lauter Knall ertönt. «Ich hörte ein enormes Krachen, dann flogen mir plötzlich Glassplitter ins Gesicht», sagt Nduta zu Blick.
Anfangs begriff die Zürcherin gar nicht, was gerade passiert war. «Zuerst dachte ich, etwas im Innern meines Autos sei explodiert.» Als sie aber das riesige Loch in ihrer Windschutzscheibe und den Stein entdeckte, wusste sie, was geschehen war.
«Zum Glück behielt ich die Kontrolle über den Wagen»
Jemand hatte einen Stein von einer Brücke auf ihr Auto geworfen. Der Brocken lag sogar noch auf der Windschutzscheibe, als sie den Wagen schliesslich anhielt. Wer den Stein geworfen hat, konnte die Zürcherin nicht genau erkennen. «Alles ging so schnell. Auf einmal konnte ich nichts mehr sehen.»
Bevor sie unter der Brücke hindurchfuhr, konnte sie aber noch etwas erkennen. «Es standen aber zwei Personen auf der Brücke. Beide sahen männlich und eher jung aus», erinnert sie sich.
Obwohl sie und auch die Autos hinter ihr mit 120 km/h unterwegs waren, gelang es Nduta, in Wil SG sicher die Ausfahrt zu nehmen und die Autobahn zu verlassen. «Zum Glück behielt ich die Kontrolle über den Wagen.» Sie ist ausserdem froh, dass die Windschutzscheibe standhielt.
«Ich konnte nicht einmal mehr sprechen»
Als die Zürcherin endlich von der Autobahn runter war, rief sie umgehend die Polizei an. Ein Autofahrer, der hinter ihr fuhr und den Vorfall beobachtet hatte, eilte ihr zur Hilfe.
«Er sah, dass Splitter von meinem Auto flogen», berichtet Nduta. Er fragte nach, ob alles in Ordnung sei und erklärte netterweise auch der Polizei am Telefon, was geschehen war. «Ich stand so unter Schock, dass ich nicht einmal mehr sprechen konnte.» In solchen Situationen sei man für solche Helfer unheimlich dankbar.
Der Kantonspolizei St. Gallen ist der Fall bekannt, wie die Behörde auf Anfrage von Blick bestätigt. Janipher Nduta rief noch vor Ort den TCS an, der ihr Auto abschleppte. Die Kosten werden von ihrer Versicherung übernommen. Für die Zürcherin ist es aber wichtig, dass Autofahrer für solche Szenarien sensibilisiert werden. «So etwas kann jedem passieren», warnt sie. Und sie hofft, dass der oder die Steinwerfer geschnappt werden. Denn so etwas sei lebensgefährlich.