Tragischer können Herbstferien nicht enden: Mireille* und ihr Mann Andreas F.* (beide 53) sind am Sonntag in ihrem Wohnmobil gerade auf dem Heimweg vom Chiemsee in Bayern, als sie in eine verhängnisvolle Frontalkollision auf dem Autobahnzubringer A23 bei Roggwil TG verwickelt werden (Blick berichtete).
Das Wohnmobil und ein schwarzer Toyota Yaris, der offenbar auf die Gegenfahrbahn gekommen war, werden beim Horror-Crash regelrecht zerfetzt. «Wir waren bei vollem Bewusstsein und haben all die schrecklichen Bilder mitbekommen, sagt Mireille F. mit nachdenklicher Stimme zu Blick. Sie hat Schrammen im Gesicht, ihr Arm ist einbandagiert.
Toyota-Lenker erliegt im Spital seinen Verletzungen
Gatte Andreas liegt mit zertrümmerten Hüften und weiteren Verletzungen noch immer im Spital. Trotzdem seien sie verhältnismässig glimpflich davongekommen, wenn man die Bilder des Unfalls betrachte. An der Unfallstelle ist eine Geschwindigkeit von 100 km/h erlaubt. «Unser Wohnmobil hat uns das Leben gerettet. Darin sitzt man zum Glück relativ hoch», sagt Mireille F.
Weniger Glück haben die beiden Insassen des schwarzen Toyota Yaris: Der Lenker ist am Montag im Spital verstorben, seine Beifahrerin musste mit schweren Verletzungen per Rega-Helikopter ins Spital geflogen werden. Da die Identität der beiden Personen noch nicht zweifelsfrei geklärt werden konnte, macht die Kantonspolizei Thurgau zu den Beteiligten derzeit keine weiteren Angaben.
«Er ist direkt und schnurgerade auf uns zugerast!»
Gemäss Blick-Recherchen dürfte es sich aber um Toyota-Besitzer Georg* (†71) und dessen Gattin Iris R.* (62) handeln. Das Paar wohnt weniger als einen Kilometer von der Unfallstelle entfernt, gilt in der Nachbarschaft als freundlich, lebt aber zurückgezogen. Seit dem Unfall am Wochenende sind beide zu Hause bisher nicht gesehen worden.
Indizien deuten darauf hin, dass die beiden in Fahrtrichtung St. Gallen auf die A23 eingefahren und nur Sekunden danach auf die Gegenfahrbahn geraten sein könnten. Weshalb dem so war, ist nun Gegenstand von Ermittlungen. Einen offensichtlichen Schaden am Auto, wie etwa einen Reifenplatzer, gab es aber offenbar nicht. «Der Toyota ist direkt und schnurgerade auf uns zugerast. Alles ging blitzschnell!», sagt Mireille F. zum Unfallhergang. Es habe für sie auch nicht danach ausgesehen, dass der Lenker die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hätte.
«Er ist definitiv nicht ins Schleudern gekommen, sondern fuhr uns einfach direkt auf unserer Fahrbahn entgegen», so Mireille F. Sie könne sich daraus keinen Reim machen. Der Hergang des Unfalls ergebe zumindest für den Moment schlicht noch keinen Sinn.
*Name geändert