Plötzlich türmte sich vor dem Küchenfenster von Roswitha und Christian Zimmermann der Schnee. Nach den aussergewöhnlich starken Niederschlägen von letzter Woche kam es in Mühlehorn GL am Walensee zu einem heiklen Zwischenfall. «Ich hatte Angst, dass das zugeschüttete Fenster den Massen nicht standhalten könnte und der Schnee in der Küche landet», sagt Roswitha Zimmermann.
Das Haus des Ehepaars wurde mit haufenweise Schnee eingedeckt. «Unser Haus befindet sich unterhalb einer Strasse am Hang», erklärt Zimmermann. Bei der Räumung durch den Winterdienst schwappt das ganze Material herunter. «Deshalb erkundigte ich mich per E-Mail bei der Gemeinde und beim Kanton, ob man etwas dagegen tun könne.»
«Hart wie Beton»
Zimmermann berichtete vor wenigen Tagen in der Facebook-Gruppe «Du bisch usem Glarnerland, wenn ...» über die nervenaufreibende Situation. Der Beitrag wurde von der «Südostschweiz» aufgegriffen.
«Der Schnee war hart wie Beton», sagt Zimmermann zu BLICK. Die Feuerwehr sei ihr schliesslich mit sieben Einsatzkräften zu Hilfe geeilt und habe die Schneemassen weggeschaufelt.
Druck war zu gross
Dass die Befürchtungen von Zimmermann berechtigt waren, bestätigt Romano Schleucher, Kommandant der Feuerwehr Glarus Nord. «Es hätte Schwierigkeiten gegeben, wenn man nichts gemacht hätte. Ein erster Augenschein vor Ort machte klar, dass ein Schaden ohne unsere Hilfe nicht verhindert werden konnte.» Das Schmelzwasser drohte laut Schleucher ins Haus zu fliessen. «Zudem war der Druck durch den Schnee schlicht zu gross.»
Anstatt sich über den Winterdienst zu ärgern, ist Zimmermann voll des Lobes für die Feuerwehr: «Vielen Dank an die Feuerwehr Kerenzen, ihr seid toll!» Sie hätte nicht erwartet, dass ihr so unkompliziert geholfen wird, sagt die Mühlehornerin. «Es ist schön, hier zu wohnen.»