80 bis 100 Leute haben sich auch in der Nacht von Sonntag auf Montag vor dem Quäl-Hof des mehrfach verurteilten Tierquälers Ulrich K.* in Hefenhofen TG versammelt. Einer der Demonstranten erzählt BLICK: «Gegen 21.30 Uhr eskalierte die Situation. Etwa fünf Personen stürmten aus dem Haus, rannten auf uns zu und droschen auf einen Tierschützer ein.» K. hatte schon gestern die Demonstranten mehrmals wüst beschimpft und auch versucht, mit einem grauen Ssangyong Rexton in eine Personengruppe zu fahren.
Vermehrte Polizeipatrouillen
Die Kantonspolizei Thurgau bestätigt derweil nicht, dass es zu einer Schlägerei kam. Allerdings seien gegen 20.30 Uhr mehrere Anrufe bei der Notrufzentrale eingegangen, weil es zu Provokationen und Tätlichkeiten gekommen sei – und zwar von beiden Seiten. «Unsere Patrouille rückte danach aus. Als sie beim Hof eintraf, hatte sich die Situation aber wieder weitgehend beruhigt», sagt Mediensprecher Mario Christen zu BLICK.
Einige der Demonstranten seien auch über Nacht vor dem Hof geblieben. «Wir sind in der Umgebung verstärkt mit mehreren Patrouillen unterwegs und schreiten selbstverständlich ein, wenn wir alarmiert werden», sagt Christen. Über weitere geplante Einsätze könne man aus ermittlungstaktischen Gründen keine Auskunft geben.
Petition soll eingereicht werden
«Ich werde wahrscheinlich heute auch wieder nach Hefenhofen gehen», sagt Demonstrantin Monika Gnehm zu BLICK. Die Tierschützerin war die vergangenen Tage vor dem Skandal-Hof und hat mit vielen weiteren Tierfreunden demonstriert. «Wir dürfen uns ja nicht auf K.s Grundstück begeben», sagt sie. «Deshalb haben wir uns auf dem Trottoir auf der anderen Strassenseite stationiert.»
Die Demonstranten haben auch Unterschriften für eine Petition gesammelt, die dafür sorgen soll, das dem Tierquäler die Pferde weggenommen werden. «Ich habe auch Ponys und Pferde zu Hause, und ich kann mir einfach nicht erklären, warum man so mit seinen Tieren umspringt», sagt sie. Es breche ihr das Herz.
Die 13'000 Unterschriften sollen heute bei den Behörden eingereicht werden. Geplant ist heute zudem die Sitzung der Task Force, die sich mit dem Fall K. auseinandersetzt. Seit bekannt wurde, dass die Quäl-Bilder aktuell und authentisch sind, drängen die Tierschützer darauf, dass die Behörden einschreiten.
Mahnwache vor dem Thurgauer Regierungsgebäude
Die Task Force gründete der Thurgauer Regierungsrat Walter Schönholzer, Vorsteher des Departements für Inneres und Volkswirtschaft. Am Tisch an den heutigen Verhandlungen sitzen ebenfalls Vertreter des Veterinäramts, der Kantonspolizei, der Generalstaatsanwaltschaft und des Landwirtschaftsamts.
Die Tierschützer versammeln sich derweil vor dem Regierungsgebäude in Frauenfeld. Allerdings wurden sie schon gegen Mittag informiert, dass die Behörden vorerst nicht handeln werden. Dafür seien weitere Abklärungen nötig. Die definitiven Informationen wird die Task Force heute Abend um 18 Uhr kommunizieren.