«Wir stehen wieder seit mehreren Stunden vor dem Hof», sagt eine Tierschützerin zu BLICK. Zusammen mit drei Dutzend Demonstranten steht die Frau heute Sonntag erneut vor dem Hof des mehrfach verurteilten Tierquälers Ulrich K.* in Hefenhofen TG.
Und langsam droht die Situation, richtig zu eskalieren. «Der Tierquäler kam aus dem Haus, brüllte rum, stieg in sein Auto, und versuchte, einen Teil der Demonstranten über den Haufen zu fahren», sagt die Teilnehmerin.
Auf dem Video ist zu sehen, wie er einen grauen Rexton Ssangyong auf der geraden Strasse steuert, kurz nach rechts ausschwenkt, und nur knapp einen Demonstranten nicht erwischt.
Die betroffene Gruppe Demonstranten habe deshalb sofort die Polizei alarmiert und Anzeige erstattet.
Die Kantonspolizei Thurgau bestätigt dem BLICK, dass im Verlauf des Sonntagnachmittags mehrere Anzeigen eingegangen seien. Die genauen Tatbestände würden nun abgeklärt. Die Videos würden ausgewertet.
Dass tatsächlich Tierquäler K. am Steuer sass, kann die Polizei aber noch nicht bestätigen. Tatsache ist: Das Auto war ohne Nummernschild unterwegs und gehört nicht K. selbst. Die Fahrzeughalterin – die nicht auf dem Hof wohne – fahre ab und zu ohne Nummernschild, das Vorgehen werde ausnahmsweise toleriert. «Damit sich die Situation in der Umgebung des Hofs nicht weiter zuspitzt», wie Kapo-Pressesprecher Mario Christen sagt. Die Kontrollschilder befinden sich im Innern des Autos. «Das Fahrzeug verfügt über den nötigen Versicherungsschutz», so Christen.
«Selbstverständlich wird die fahrzeuglenkende Person ermittelt und kann sich durch diese Fahrweise nicht der Strafverfolgung entziehen», so Christen.
Gegen 20 Uhr standen dann fast 100 Demonstranten vor dem Hof. «Von beiden Seiten haben uns noch Telefone in der Notrufzentrale erreicht», sagt Christen zu BLICK. Die Polizei sei nochmals ausgerückt und habe versucht, Ordnung und Sicherheit wieder herzustellen. (stj)
*Name der Redaktion bekannt