Angeblich mehr Todesfälle
Kantonsräte stellen Corona-Impfung infrage

In einem Schreiben von sechs Thurgauer Kantonsparlamentariern ist von «ungewöhnlich vielen Todesfällen» nach Corona-Impfungen die Rede. Nur: Konkrete Zahlen fehlen jedoch.
Publiziert: 31.03.2021 um 18:14 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2021 um 18:24 Uhr
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Ein Schreiben im Thurgauer Kantonsparlament sorgt für Aufregung. Gemäss Brigitta Engeli komme es vermehrt zu Todesfällen nach Impfungen.
Foto: Grüne TG

Das Schreiben, welches vergangenen Mittwoch im Thurgauer Kantonsparlament landet, hat es in sich. In einer Anfrage zu Nebenwirkungen der Corona-Impfungen schreiben sechs Kantonsparlamentarier: «Es wurde an uns herangetragen, dass in verschiedenen Alters- und Pflegeheimen kurz nach der Impfung ungewöhnlich viele Todesfälle aufgetreten sind.»

Eine Aussage, die schwer wiegt. Nur: Die Belege dafür fehlen. Gegenüber dem «St.Galler Tagblatt» sagt Unterzeichnerin Brigitta Engeli (48, Grüne), man habe das von «zwei, drei Seiten gehört – auch aus dem Kanton Thurgau.» Genaue Zahlen fehlen allerdings. Auf Nachfrage von BLICK ist Engeli nicht erreichbar.

Auch sonst lässt das Schreiben aufhorchen. Man nehme «hinsichtlich Impfstoffsicherheit gewisse Risiken in Kauf», heisst es. Die Testzeit für die Impfungen sei deutlich verkürzt worden.

«Nicht zwingend, dass Todesfälle mit Impfungen zusammenhängen»

Cornelia Hauser (54, Grüne) hat die Anfrage ebenfalls unterzeichnet. Auch sie hat keine genauen Zahlen zu den «ungewöhnlich vielen Todesfällen», welche in der Anfrage erwähnt werden. «Persönlich bin ich durchaus skeptisch, was die Impfung angeht. Nicht wegen der Impfung an sich, sondern aufgrund der zeitlich stark verkürzten Tests», sagt Hauser zu BLICK.

Dass die Formulierung innerhalb der Anfrage für Aufregung sorgt, kann Hauser zwar verstehen. Aber: «Es ist ja nicht zwingend, dass die Todesfälle im direkten Zusammenhang mit der Impfung stehen.»

Statistik gefordert

Die Kantonsrätin fordert daher jetzt eine Statistik, in der jede geimpfte Person erfasst wird. «Es ist wichtig, diese Daten zu analysieren. Wir müssen erfassen, wer mit welchem Impfstoff geimpft wurde und ob allfällige Nebenwirkungen auftreten. Nur so lassen sich Muster erkennen.»

Derzeit fehle eine solche Übersicht, genauso wie eine Aufklärung über mögliche Nebenwirkungen bei der Impfung. «Die Leute sind zu wenig informiert. Aber am Ende geht es darum, dass man genau hinschaut», sagt Hauser.

Ob tatsächlich mehr Leute in Altersheimen sterben als üblich, bleibt allerdings unklar. Die Regierung des Kantons Thurgau will sich in der Antwort auf die Anfrage dazu äussern. Dafür haben die Behörden zwei Monate Zeit. Bis dann können sie vermutlich konkrete Zahlen vorlegen. (zis)

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