Adnan T. (40) soll Ruedi L. (†57) in Flawil SG getötet haben – seine Strafakte ist gewaltig
Hauptverdächtiger drohte schon Ex-Freundin mit dem Tod

Ruedi L. kam durch einen dramatischen Vorfall am Bahnhof von Flawil SG ums Leben. Der Hauptverdächtige Adnan T. (40) soll ihn getötet haben. Der Kosovare wurde in seiner Vergangenheit schon mehrfach straffällig.
Publiziert: 06.09.2021 um 14:26 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2021 um 18:40 Uhr
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Sitzt im Gefängnis: Adnan T. (40) soll Ruedi L. (†57) am Bahnhof von Flawil SG getötet haben.
Foto: zvg
Marco Latzer

Der Tod von Ruedi L.* (†57) hat Flawil SG schockiert. Der leidenschaftliche Jasser kommt in der Nacht auf Samstag vor einer Woche unter mysteriösen Umständen ums Leben. Laut Darstellung der Kantonspolizei St. Gallen soll der Verstorbene rückwärts zu Boden gestossen und später seinen massiven Kopfverletzungen erlegen sein.

Todesursache war laut seinem Bruder eine Hirnblutung, die sich L. beim Streit am Bahnhof zugezogen haben soll. Der Leichnam hatte auch eine Verletzung im Augenbereich und einen gebrochenen Kiefer (Blick berichtete). Inzwischen sitzt nebst dem Kosovaren Adnan T.* (40) nur noch ein Tatverdächtiger im Gefängnis.

Kosteten «dumme Sprüche» Ruedi L. das Leben?

Der zwischenzeitlich ebenfalls verhaftete Grieche Kostas F.* (39) beteuerte gegenüber Blick seine Unschuld. Er habe in den polizeilichen Befragungen belegen können, dass er zum Tatzeitpunkt nicht am Bahnhof gewesen sei. Für Adnan T. hat die Staatsanwaltschaft inzwischen U-Haft beantragt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Blick-Recherchen zeigen, dass es sich beim Kosovaren mit C-Aufenthaltsbewilligung um einen langjährigen Kriminellen handelt! Seit 2011 wurde Adnan T. mindestens achtmal verurteilt. Unter anderem wegen Tätlichkeiten, Hausfriedensbruch sowie Strassenverkehrs- und Betäubungsmitteldelikten.

Drogen, Drohungen und Eifersucht

Zuletzt sass der gelernte Mechaniker wegen eines Streits mit seiner Ex-Freundin im Frühling 2020 gar für zwei Tage im Knast. Wie aus einem Blick vorliegenden Strafbefehl hervorgeht, deckte T. die Frau mit Morddrohungen ein. Dies, weil sie ihm nicht verraten wollte, ob sie nach der Trennung neue «Männergeschichten» hatte.

Bei einer Aussprache mit seiner Verflossenen drohte ihr T., die Bremsen ihres Autos zu manipulieren. Später doppelte er mir Hassbotschaften per E-Mail und auf der Combox nach. «Weiter drohte er ihr an, sie psychisch kaputtzumachen und ihr jeden Knochen zu brechen. Falls sie die Polizei verständige, würde er bei ihr zu Hause oder mit einer Eisenstange im Büro erscheinen und jeder, der im Weg stehe, würde es zu spüren bekommen», hält der Strafbefehl fest.

Staatsanwaltschaft stellte Adnan T. eine schlechte Prognose

Für die Drohungen und wegen illegalen Methadonkonsums wurde Adnan T. von der Staatsanwaltschaft St. Gallen zuletzt im Mai 2020 zu einer unbedingten Geldstrafe von 9800 Franken und einer Busse von 200 Franken verurteilt. Dem Beschuldigten könne hinsichtlich zukünftiger Delinquenz keine günstige Prognose mehr gestellt werden, heisst es weiter.

*Name geändert

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