Am Montag berichteten mehrere Blick-Leser von ihren Beobachtungen des Ölkäfers. Die giftigen Krabbelviecher sind vor allem im Frühling an sandigen, trocken-warmen Orten zu finden.
In der Schweiz kann man aber auch noch auf andere Gifttiere treffen. Artenexpertin Daniela Serio (48) von der Stiftung Info Fauna erklärt, wie man sich bei einer Begegnung mit Aspisviper, Skorpion und Co. richtig verhält. In der Regel gilt: Abstand halten und nicht anfassen.
Schlangen
Nur zwei Schlangenarten in der Schweiz sind giftig: die Kreuzotter und die Aspisviper. Die Aspisviper ist im Tessin, Wallis sowie in der westlichen Hälfte der Alpen und dem Jura zu Hause. Die Kreuzotter kommt nur ab einer Höhe von 1500 m ü.M. vor. «Die meisten einheimischen Schlangen sind sehr friedfertig und wehren sich nur, wenn sie in die Enge getrieben und bedroht werden», erklärt Serio. Seit 1960 gab es nur einen einzigen tödlichen Schlangenbissvorfall in der Schweiz. Wer von einer Kreuzotter oder Aspisviper gebissen wurde, sollte einen Arzt aufsuchen.
Spinnen
Im ganzen schweizerischen Flachland hat sich die Nosferatu-Spinne breitgemacht. Sie bevorzugt Städte. «In die Medien schafft es die Nosferatu-Spinne wohl vor allem aufgrund ihrer Grösse sowie ihres effektvollen Spitznamens immer wieder. Gefährlich ist sie nicht, auch wenn sie beissen kann, wenn sie gereizt wird», ordnet Serio ein. Beisst sie zu, wirkt ihr Biss wie ein Bienenstich – vorausgesetzt, es liegt keine Allergie vor.
Achtung auch vor dem neuen Zeckenvirus
Eine weitere Spinnenart, die in der Schweiz aufgetaucht ist, ist die Falsche Schwarze Witwe. «Ihre Bisse können in Einzelfällen für mehrere Wochen Schmerzen auslösen», sagt Spinnenexperte Ambros Hänggi (65) zu Blick. «Im Tessin ist sie schon bekannt», erklärt er. Gerade sorge in Frankreich und Italien die Violinspinne aus Nordamerika für Aufsehen, weiss der Spinnen-Kenner. «Ihre Bisse sind sehr schmerzhaft.» Expertin Serio rät generell dazu, nicht in Panik zu verfallen. «Bei uns gibt es keine Giftspinnen, die dem Menschen richtig gefährlich werden können», sagt sie.
Insekten
Neben den hochgiftigen Ölkäfer-Arten muss man in der Schweiz vor allem vor Prozessionsspinnern auf der Hut sein. Die Härchen der kleinen Raupen sondern ein wirksames Nesselgift ab. Wer mit den Härchen in Berührung kommt, muss mit Hautausschlägen und starkem Juckreiz rechnen. Bei empfindlichen Menschen lösen sie starke Reaktionen aus: Asthma-Anfälle, Fieber, Benommenheit – und im schlimmsten Fall einen allergischen Schock. Selbst die Härchen von toten Raupen behalten über zwei Jahre lang ihre giftige Wirkung. Am häufigsten kommen sie in der südlichen Schweiz und in der Region um den Genfersee vor. Aber auch im Mittelland wurden die Raupen in den letzten Jahren schon gesichtet. «Bei Kontakt mit den Haaren sollte man so schnell wie möglich duschen und die Kleider waschen», empfiehlt die Expertin.
Skorpione
Alle Skorpione sind toxisch, sie besitzen einen giftigen Stachel. Sie sind vor allem im Tessin heimisch, doch auch im Wallis kann man die Tiere entdecken. Drei Arten gibt es in der Schweiz: den Euscorpius italicus, den Euscorpius alpha und den Euscorpius germanus. Eine wirkliche Bedrohung für den Menschen stellen die Krabbler aber auch nicht dar. Ein Stich mit dem Giftstachel ist vergleichbar mit einem Bienen- oder Wespenstich.
Amphibien
Amphibien wie die Gelbbauchunke oder der Feuersalamander sondern ein Sekret ab, das zu einer starken Reizung von Haut und Schleimhäuten führen kann. Kommt das Sekret ins Auge, kann es brenzlig werden. Bei anhaltenden Symptomen sollte ein Arzt konsultiert werden.