Wochenlang war Daniel Anrig (50) im vergangenen November verschwunden. Dann wurde klar: Der Ex-Gemeindeschreiber von Zermatt VS und ehemalige Kommandant der Schweizer Garde sass in Untersuchungshaft. Anfang Februar wurde er entlassen. Weshalb genau er verhaftet wurde, war nie ganz klar. Sein Anwalt sprach lediglich von einem «Beziehungskonflikt».
Nun kommen neue Details zum Fall ans Licht. Auslöser für den Konflikt mit dem Gesetz sei ein Streit zwischen Anrig und einem anderen Mann gewesen, berichtet der «Tages-Anzeiger». Dieser habe sich vor dem Haus einer Frau im Kanton Zürich zugetragen. Die beiden Männer hätten sich gegenseitig bedroht und anschliessend auch gegenseitig angezeigt.
Verschiedene Jobs weg
Anrig geriet bereits früher mit den Zürcher Gesetzeshütern in Konflikt. Im Jahr 2020 wurde er wegen Nötigung zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt. Laut dem «Tages-Anzeiger» soll Anrig damals gedroht haben, sich selbst, seine Ex-Partnerin und den gemeinsamen Sohn zu töten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Sein Anwalt hat das Urteil weitergezogen, im Sommer entscheidet das Zürcher Obergericht.
Die Negativschlagzeilen haben für Anrig jetzt auch anderweitig Konsequenzen: Laut dem «Tages-Anzeiger» verlor er das Amt des Sicherheitschefs beim Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest. Ausserdem trat er aus dem Verwaltungsrat der St. Galler Sicherheitsfirma Vüch zurück.
Anrigs Anwalt sagte der Zeitung, der Ex-Gemeindeschreiber habe «die Zeit in Untersuchungshaft genutzt, um sein Leben neu zu ordnen». Ob er nach den mehrmaligen Gesetzeskonflikten noch eine Zukunft in der Sicherheitsbranche hat, ist offen. (zis)