Die zwei Patrouille-Suisse-Piloten hatten gestern Nachmittag in Leeuwarden wahnsinniges Glück. Ihre Tiger-Jets touchieren sich in der Luft. Während eine Maschine am Ufer eines Teichs zerschellt, kann die andere sicher im nahegelegenen Flughafen landen.
Dies war jedoch alles andere als ein leichtes Manöver. Angesichts der Bilder, die BLICK exklusiv vorliegen, grenzt es an ein Wunder, dass der zweite Tiger überhaupt landen konnte.
Flügel ebenfalls beschädigt
Auf den Aufnahmen ist zu erkennen: Der Jet war stärker beschädigt als bisher angenommen. Der Maschine fehlte nicht nur das komplette rechte Höhenleitwerk, auch der rechte Hauptflügel war erheblich ramponiert.
IMAGE-ERRORUmso erstaunlicher ist die Leistung des Piloten, der die Maschine wieder sicher zurück auf den Boden brachte. Rund 20 Minuten sei der Jet vor der Notlandung noch in der Luft geblieben, erklärte gestern Luftwaffenchef Aldo C. Schellenberg. Der Pilot habe die Manövrierfähigkeit seines Fliegers getestet und ob eine sichere Landung möglich ist – ein standardmässiges, aber angesichts der Umstände extrem schwieriges Unterfangen.
Auch der Pilot der havarierten Maschine, Michael D. (31), genannt «Püpi», bewies im entscheidenden Moment kühlen Kopf. In letzter Sekunde rettete er sich per Schleudersitz aus seiner Maschine – und entging damit nur knapp dem sicheren Tod. Nur leicht verletzt landete er in einem nahen Gewächshaus.
«Er schoss durch das Glasdach»
Augenzeuge Cock van Overbeek schildert die unglaublichen Szene: «Ich war am Telefon in meinem Büro, als ich plötzlich einen Heidenlärm hörte. Ich ging ans Fenster und sah gerade noch, wie die Maschine am Ufer unseres Teichs crashte», sagt er zu BLICK. «Dann erblickte ich den Piloten, der mit seinem Schleudersitz nach unten glitt und schliesslich im Gewächshaus meines Nachbarn landete. Er schoss direkt durch das Glasdach.»
Als van Overbeek dann im Treibhaus nachschaute, sei nur noch der Schleudersitz da gewesen. Pilot «Püpi» war in der Zwischenzeit ins Spital gebracht worden. Er holte sich beim Absturz einen Bruch in einem Fuss, leichte Schnittverletzungen und Prellungen zu. Sein Zustand sei aber «insgesamt gut», heisst es bei der Schweizer Luftwaffe.
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