Nach veröffentlichtem Artikel
Edel-Prostituierte Salomé Balthus klagt gegen «Weltwoche»

«Weltwoche»-Autor Roman Zeller verabredete sich mit der Berliner Edelprostituierten Salomé Balthus und schrieb über das Treffen. Nun will sie das Blatt verklagen.
Publiziert: 23.12.2019 um 21:02 Uhr
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Aktualisiert: 23.12.2019 um 23:47 Uhr
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Salomé Balthus war im April 2019 zu Gast bei «Schawinski» – und sorgte mit ihrem Auftritt für Aufsehen.
Foto: Screenshot SRF

Sie hatte «keinerlei Interesse» an einem Interview mit der «Weltwoche». Journalist Roman Zeller traf die Berliner Edelprostituierte Salomé Balthus (34) trotzdem. Er zahlte für das Treffen – und schrieb danach darüber.

Das war laut Balthus so nicht ausgemacht (BLICK berichtete). Deshalb will die 34-Jährige nun gegen das Köppel-Blatt rechtlich vorgehen, berichtet der «Tagesanzeiger».

Postkarte dient als Schuldeingeständnis

Grundlage dafür liefert eine Postkarte, die Zeller an Balthus geschickt hat. «Du hast mich beeindruckt, weshalb ich unbedingt darüber schreiben wollte – ich hoffe, Du bist mir nicht böse», zitiert die Zeitung daraus. Balthus' Anwalt Pablo Bünger sieht das Schreiben als Schuldeingeständnis.

Noch diese Woche wolle Bünger zivilrechtlich wegen Persönlichkeitsverletzung gegen die «Weltwoche» vorgehen. Weiter fordert Bünger die Veröffentlichung einer Entschuldigung in der Zeitschrift, der Löschung des Artikels aus digitalen Archiven sowie einer Gewinnherausgabe für die aus der Publikation erzielten Umsätze.

Bünger schlug zunächst eine gütliche Einigung von 25’000 Franken vor. Diese hat die «Weltwoche» offenbar ausgeschlagen. Zur Ankündigung der Anklage wollte sich die Redaktion auf Anfrage des «Tagesanzeigers» nicht äussern.

Was war Zellers Absicht?

Kurz nach der Veröffentlichung hat Roger Köppel aber der Darstellung von Balthus widersprochen: «Nicht nur gab sich Herr Zeller von Anfang an als ‹Weltwoche›-Journalist zu erkennen. Er machte auch deutlich, dass er in journalistischer Mission unterwegs sei und das Gespräch journalistisch verwenden werde.»

Dem entgegnet nun Bünger: «Wenn Zeller auf seine Absicht hingewiesen hat – warum hat er dann diese Karte geschrieben? Warum hofft er, dass ihm Balthus nicht böse sei?» Mit diesen Fragen wird sich nun ein Gericht befassen müssen. (szm)

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