Die Tötung des Afromaerikanes George Floyd (†46) durch den weissen Polizisten Derek Chauvin (44) in den USA löste eine Welle der Empörung aus (BLICK berichtete). Der Polizist kniet minutenlang auf dem Hals des wehrlosen Mannes, bis dieser tot ist.
Rassismus im Polizeikorps ist auch in der Schweiz ein Thema. Immer wieder wird der Schweizer Polizei zum Beispiel vorgeworfen, Schwarze öfter zu kontrollieren. Und die Luzerner Polizei kassierte diese Woche harsche Kritik für ein Werbevideo, wo eine Polizistin auf dem Rücken eines Verhafteten kniet.
Knie nur aufs Schulterblatt
An der interkantonalen Polizeischule in Hitzkirch LU ist man sich bewusst, wie heikel eine Verhaftung ist, sagt Ausbildner Thomas Meister: «Eine Verhaftung geschieht nicht einfach so, das ist ein schwerer Eingriff in die Persönlichkeitsrechte.» Dabei müsse der Fokus des Polizisten immer darauf liegen, eine Eskalation zu verhindern.
Dass man einem Verdächtigen auf den Hals kniet, sollte hierzulande nicht vorkommen, so Meister: «Sollte eine Person unkooperativ sein, versuchen wir sie immer in eine Position zu bringen, in der das Verletzungsrisiko möglichst klein ist.» Dabei könne es vorkommen, dass der Polizist mit dem Knie Druck auf das Schulterblatt des Verdächtigen gibt, um ihn am Aufstehen zu hindern. «Sobald die Handfesseln angelegt sind, kommt die Person dann in eine andere Position.»
Auch der Umgang mit fremden Kulturen werde in der Polizeiausbildung thematisiert, sagt der Ausbilder: «Während 40 Lektionen besprechen wir Themen wie Menschenrechte und Berufsethik.»