Polizei nimmt 19-jährigen Schweizer fest
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Gründer von «Szene_Ish_Winti»:«Ich habe keine Angst vor der Polizei»

Nach Sperrung des Instagram-Accounts – jetzt spricht der Gründer von «Szene_Ish_Winti»
«Ich wollte keine Gewalt verherrlichen»

Der Instagram-Account «Szene_Ish_Winti» veröffentlichte Handyfilmchen über Schlägereien oder Vandalismus in Winterthur. Wegen Persönlichkeitsverletzungen wurde der Account gesperrt. Der Gründer sagt jetzt zu BLICK, warum er den Account erstellt hat.
Publiziert: 29.07.2020 um 17:01 Uhr
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Aktualisiert: 12.01.2021 um 17:08 Uhr
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Der Instagram-Account «Szene ish Winti» erregt Aufmerksamkeit.
Foto: Instagram/Szene ish Winti

Mit heimlich gefilmten Videos von Schlägereien, Vandalismus oder skurrilen Aktionen in Winterthur erreichte der Instagram-Account «Szene_Ish_Winti» 7500 Menschen. Auch die Polizei wurde auf den Account aufmerksam und ermittelte wegen Persönlichkeitsverletzung gegen die Internetseite.

Durch die Handyfilmchen würden Menschen an den Pranger gestellt – unverpixelt und unzensiert. Instagram sperrte daraufhin den Account.

Die Schattenseiten von Winterthur

«Ich wollte keine Gewalt verherrlichen oder jemandem Schaden zufügen», sagt jetzt K.S.* zu BLICK. Der junge Mann hat den Account «Szene_Ish_Winti» gegründet. «Ich wollte nur die Stadt unter die Menschen bringen – mit all ihren speziellen, kontroversen und skurrilen Erlebnissen», sagt K.S. Winterthur sei eben nicht immer nur schön, sondern habe auch Schattenseiten. Die Videos bekomme er zugeschickt und veröffentliche sie dann auf Instagram.

Dass sein Account nun gesperrt wurde, findet K.S. nicht in Ordnung. Er vermutet gar die Polizei dahinter: «Die Polizei hat Druck auf Instagram ausgeübt, daraufhin hat Instagram den Account gelöscht», sagt K.S. Der junge Mann meint auch zu wissen, wieso die Polizei gegen seinen Account ankämpft: «Ich denke, die Polizei mag die Videos nicht, weil sie zeigen, was nicht gut läuft in Winterthur.» Die Stadtpolizei Winterthur möchte sich aus «ermittlungstaktischen Gründen» nicht äussern.

Zweiter Account ist schon online

K.S. ist das egal: «Ich habe keine Angst vor der Polizei. Das Ganze wird mir nichts anhaben.» Er habe seit der Löschung des Accounts grossen Zuspruch erhalten von seiner Internetgemeinde. «Viele sagten mir, ich solle nicht aufgeben», sagt K.S. Daraufhin erstellte er einen neuen Account. Seiner neuen Seite folgen bereits wieder über 1000 Follower. «Ich werde weitermachen», sagt der junge Mann.

Nicht nur Schlägereien oder Vandalismus, auch gefährliche Stunts wurden auf «Szene_Ish_Winti» präsentiert. Einmal war zu sehen, wie ein Skater auf sein Brett stand und sich am fahrenden Bus festhielt. Ein anderes Mal lässt sich ein Mann in einem Stuhl sitzend vom Bus ziehen. (hac)

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