Der Parkplatz-Zoff von Monte Carasso schlägt hohe Wellen! Der Emmentaler Rentner Hansjörg Oppliger (79) berichtete Blick über den Ärger der Anwohner an der Via El Runchetign. Die Bergstrasse führt zur touristischen Tibetischen Brücke. Wegen des Shuttlebusses wurden die Parkplätze am Ende der Sackgasse gestrichen und auch das Halten in den Ausweichstellen ist fortan streng verboten.
Für Oppliger heisst dies: «Ich muss mein Auto nun einen Kilometer von meinem Haus entfernt parken.» Parkiert er dort, wo er seit über 15 Jahren immer unbehelligt stand, hagelt es heute Bussen. «Drei in einer Woche», klagt der Senior.
Andere Schweizer Medien wollen ebenfalls seine Geschichte hören. «Das war richtig Stress», sagt der ehemalige Marineingenieur. Und nun interessiert sich sogar die Politik für den Parkplatz-Zoff. Denn nicht nur Hansjörg Oppliger weiss nicht mehr wohin mit seinem Auto, auch ein Dutzend weiterer Anwohner sind von der neuen Parkplatz-Not betroffen.
Parlamentarische Anfrage fordert Klärung
In einer parlamentarischen Anfrage wollen drei Politiker der sozialistischen Partei MPS der Geschichte nachgehen. Sie fragen: «Wer hat die Massnahmen bestimmt?», «Sind die Anwohner informiert worden?» und «Warum hat man ihnen nicht Parkplatz-Alternativen angeboten?».
Einige Antworten erhielt Blick vom Kommandanten der Stadtpolizei. «Dort, wo die Anwohner immer ihre Autos abstellten, sind Ausweichstellen. Da herrscht absolutes Parkverbot seit jeher», sagt Ivano Beltraminelli (61). «Parkplätze an der Strasse sind vom Zonenplan nicht vorgesehen.»
Die Strasse müsse aus Sicherheitsgründen frei bleiben zum Beispiel für Feuerwehr und Ambulanz. Die Bewohner in der Via El Runchetign fragen sich nun, warum dies in den letzten fünf Jahrzehnten, seitdem es die Strasse gibt, nie ein Thema war. Sie sind sich sicher: Es geht der Polizei um den Shuttledienst zur Tibetischen Brücke.
Polizeichef lenkt nun ein
Doch die für die Tibetische Brücke zuständige Unabhängige Instanz Carasc (EAC) reagiert auf den Parkplatz-Zoff mit Verwunderung. «Wir haben nie gefordert, dass unseretwegen die Parkplätze gestrichen werden sollten», sagt Direktor Ivan Guidotti (52) und ehemaliger Gemeindepräsident von Monte Carasso zu Ticinonline. «Unsere Busse hatten eigentlich nie Probleme auf dieser Strasse.»
Nun lenkt die Polizei ein. «Wir suchen nach einer Lösung», sagt Beltraminelli, «einfach wird es nicht.» Denn, so der Polizeichef, um neue Parkplätze zu schaffen, müsste der Zonenplan umgeändert werden.