Sie schlugen zusammen das Wort «Mohr» nach
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Mohrenkopf-Witzbold vorgeladen:Sie schlugen zusammen das Wort «Mohr» nach

Mohrenkopf-Witzbold 1½ Stunden im Polizei-Verhör
«Wir schlugen zusammen das Wort ‹Mohr› nach»

Er malte sich das Gesicht schwarz an und verkaufte Mohrenköpfe. Die Aktion des Mohrenkopf-Witzbold von Rorschach SG hat ein Nachspiel: Er musste bei der Polizei antraben!
Publiziert: 02.07.2020 um 23:05 Uhr
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Aktualisiert: 18.03.2021 um 16:33 Uhr
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Die Aktion sorgte in Rorschach SG für Empörung: Ein schwarz angemalter Mann verkauft Mohrenköpfe.
Foto: BLICK-Leserreporter
Michael Sahli

Er malte sich das Gesicht schwarz an, setzte sich eine Afro-Perücke auf und verkaufte Dubler-Mohrenköpfe in Rorschach SG am Strassenrand. Die Aktion von Markus Heim (58), der normalerweise Würste verkauft, sorgte kürzlich für Empörung. Und sie hat ein Nachspiel: Am Donnerstag musste Heim bei der Polizei antraben. «Ich wurde anderthalb Stunden lang verhört», sagt er zu BLICK.

Seine umstrittene Aktion kam Mitte Juni auf dem Höhepunkt der Mohrenkopf-Diskussion und schlug Wellen bis in die Politik. Der Rorschacher Stadtschreiber Marcel Aeple verurteilte die Aktion von Heim: «Das ist ein ganz dummer Scherz. Das kann ich so nicht goutieren», sagte er.

Aktion nach Vorladung der Polizei gestoppt

Ganz anders sah das der Mann unter der schwarzen Schminke, wie er gegenüber BLICK schon am Tag danach erklärte: «Was ich gemacht habe, war eine rein geschäftliche Promotion und nichts mehr.» Heim kündigte an, in der Aufmachung schweizweit Mohrenköpfe verkaufen zu wollen. Kurz darauf kam eine Vorladung der Polizei. Der Verdacht: Die Aktion könnte rassistisch gewesen sein. Der Ostschweizer verzichtete deswegen auf eine Wiederholung.

Wikipedia-Recherche auf dem Polizeiposten

Man habe ihn bei der Polizei sogar nach seiner politischen Einstellung befragt («sicher kein Sozi»), danach, ob er auch an Dunkelhäutige verkaufe. Und, ob er Schwarze mit den gleichen Worten bediene wie Weisse. «Ich bin Geschäftsmann und verkaufe an jeden und behandle alle gleich», sagt Heim dazu. «Ich habe dann mit dem Polizisten zusammen auf Wikipedia geschaut, was ein ‹Mohr› überhaupt ist.» Fazit der Online-Recherche: Rassistisch sei seine Aktion sicher nicht gewesen.

Nun wartet der Mohrenkopf-Witzbold ab, bis er offiziellen Bescheid von der Staatsanwaltschaft bekommt. «Wenn ich schwarz auf weiss habe, dass die Aktion legal war, werde ich noch einmal richtig Gas geben und schweizweit mit meinen Mohrenköpfen unterwegs sein.» Wenn das Wetter denn mitspielt: Momentan sie es nämlich zu heiss, die Süssigkeiten würden an der Sonne sofort schmelzen.

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