Fol Shqip Show jetzt neu beim Blick
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Blick auf Albanisch:Fol Shqip Show jetzt neu beim Blick

Moderiert supererfolgreiche «Fol Shqip Show»
Dürfen wir vorstellen: Altin Marku, die Stimme der Albaner in der Schweiz

Mit seiner «Fol Shqip Show» erklärt Altin Marku den Albanern die Schweiz. Sein Konzept geht voll auf. Aus der ganzen Welt schalten seine Landsleute ein. Nun hat er ein neues Nachrichtenportal gegründet – und arbeitet künftig mit Blick zusammen.
Publiziert: 02.06.2022 um 11:03 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2022 um 11:14 Uhr
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Altin Marku moderiert und produziert eine der beliebtesten und erfolgreichsten Unterhaltungssendungen im albanischen Sprachraum.
Foto: JESSICA KELLER
Cédric Hengy

Altin Marku (37) moderiert und produziert eine der beliebtesten und erfolgreichsten Unterhaltungssendungen im albanischen Sprachraum. Mit seiner «Fol Shqip Show» erreicht er Millionen von Albanerinnen und Albanern überall auf der Welt.

«Fol Shqip» bedeutet übersetzt «Sprich Albanisch» oder frei: «Klartext». Aus seinem Studio in Lenzburg AG geht Marku jeden Samstag auf Sendung. Die «Fol Shqip Show», eine Mischung aus Comedy und Newssendung, wird im albanischen Privatsender RTV21 ausgestrahlt. «Zur Primetime», sagt Marku stolz zu Blick.

Sein Ziel: Er will seinen Landsleuten die Schweiz näherbringen. «Ich habe grossen Respekt vor der schweizerischen Kultur», so Marku. Auch Schweizer Gäste treten regelmässig in der Show auf. Bundesrat Alain Berset (50), Rapperin Loredana (26), Comedian Stefan Büsser (37), Blick-Gruppe-Chefredaktor Christian Dorer (47), alle sassen sie schon bei Marku auf dem Sofa.

Weil Marku in Deutsch aber noch nicht ganz sattelfest ist, hat er sich den Schweizer Mundart-Rapper Marash Pulaj (27) als Co-Moderator zur Seite geholt, der für ihn übersetzt.

«Albaner sollen sich in der Schweiz so gut wie möglich integrieren können»

«Wir haben beispielsweise eine Sendung mit Alain Berset gemacht, um Albanerinnen und Albaner über die Schweizer Corona-Lage zu informieren und sie zum Impfen zu bewegen», sagt er. Man merkt schnell: Dieser Mann zeigt vollen Einsatz. «Mir ist es wirklich ein Anliegen, dass sich Albanerinnen und Albaner so gut wie möglich in der Schweiz integrieren können», fasst Marku seine Mission zusammen.

Vor acht Jahren war Marku zum ersten Mal in der Schweiz – als Tourist. «Es war Liebe auf den ersten Blick», sagt er. «Ich hatte noch nie in meinem Leben eine derart schöne Natur gesehen.» Marku bereiste das Land und lernte dabei nicht nur die schönsten Schweizer Ortschaften, sondern auch seine heutige Frau kennen. «Ich bin ein sehr spontaner Typ und so entschied ich, hierzubleiben.» Die Schweiz und Marku, das passt. «Hier gibt es klare Regeln, das gefällt mir.»

Dabei war sein Umzug alles andere als selbstverständlich. Denn in Albanien war Marku zu diesem Zeitpunkt bereits ein Star. Seine Karriere begann er als junger Comedian im albanischen Fernsehen, wo er die Zuschauer mit seinen Parodien zu begeistern wusste. Seine berühmteste Imitation: der albanische Ministerpräsident Edi Rama (57). Dieser gilt selber als Fan von Marku. «Ich habe sogar ein Foto mit ihm», berichtet Marku.

«Ich habe alles selber aufgebaut»

Der grosse Durchbruch gelang ihm einige Jahre später mit der «Fol Shqip Show». «Ich war damals gerade in die Schweiz gezogen und brauchte eine Beschäftigung», erinnert er sich. Mit seiner Show hat er definitiv eine Marktlücke gefunden.

«Ich realisierte, dass in der Schweiz sehr viele meiner Landsleute leben und kam deshalb auf die Idee für eine TV-Show.» Also begann er, nach Räumlichkeiten für ein Studio zu suchen und beschaffte sich Kamera und Scheinwerfer. «Diese Zeit war unglaublich streng. Ich habe schliesslich alles selber aufgebaut.»

Doch seine Bemühungen zahlen sich heute voll aus. Die Show ist ein Riesenerfolg: «Ich will jetzt nicht angeben, aber man kann mich durchaus als den Thomas Gottschalk von Albanien bezeichnen», sagt Marku und lacht. «Es gibt keinen Albaner, der mich nicht kennt.»

Auch bei Albanerinnen und Albanern, die in der Schweiz leben, erfreut sich Marku grosser Beliebtheit. Ich werde ständig auf der Strasse angesprochen und nach Selfies gefragt. Ihn stört das nicht. Den Rummel ist er sich inzwischen gewöhnt. In Schweizer Haushalten ist Markus Name aber kaum bekannt. Doch das könnte sich schon bald ändern.

Neue Partnerschaft mit Blick

«Schweizer Medien sind bereits auf mich aufmerksam geworden.» Nun kommt noch ein Projekt dazu: Vor kurzem ist Marku mit seinem eigenen Newsportal Albora online gegangen. Albora unterscheide sich grundlegend von der «Fol Shqip Show», so Marku.

«Die Sendung gibt es einmal die Woche. Mit Albora will ich die Menschen aber jederzeit informieren können.» Er hat ein Team von Journalisten aufgebaut, die bereits eifrig am Arbeiten sind. «Mein Ziel ist es, Albora richtig gross zu machen.» Um eine möglichst grosse Reichweite zu haben, ist Marku nun eine Kooperation mit Blick eingegangen.

Einmal pro Woche werden Blick-Leserinnen und -Leser künftig einen Artikel auf Albanisch auf Blick.ch finden – verfasst vom Albora-Team. «Ich bin Blick sehr dankbar, dass er mich und mein Team unterstützt und so einen wichtigen Beitrag zur Integration leistet. Denn leider ist es auch heute noch so, dass Albaner in den Schweizer Medien eher negativ dargestellt werden. Gemeinsam mit Blick wollen wir das ändern und den Leuten aufzeigen, welchen Beitrag Albanerinnen und Albaner in der Schweiz leisten», so Marku. «Wir sind stolz auf die Partnerschaft mit Blick.»


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