Zürcher verunglückte im Aargau
Darum stürzte der Zürcher Emil B. (†66) mit seinem Flugzeug im Aargau ab

Im Mai 2019 verunglückte der Emil B. (†66) bei einem Flugzeugabsturz im Kanton Aargau tödlich. Nun hat die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) ihren Abschlussbericht vorgelegt. Eigentlich wäre die Sust dafür verantwortlich gewesen, doch die war befangen.
Publiziert: 22.01.2021 um 01:20 Uhr
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Aktualisiert: 16.03.2021 um 11:11 Uhr
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Der Zürcher Emil B. (†66) starb im Mai 2019 bei einem Flugzeugabsturz.
Foto: zVg

Der Unfall passierte am 14. Mai 2019. An jenem Dienstagabend stürzte Emil B.* (†66) mit seinem Kleinflugzeug vom Typ Alfa 207 in der Nähe des Flugplatzes Birrfeld bei Lupfig AG ab. Der 66-jährige überlebte den Unfall nicht – das Flugzeug brannte komplett aus.

Hier ist das Flugzeug abgestürzt
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Unglück am Flughafen Birrfeld:Hier ist das Flugzeug abgestürzt

Das Wrack wurde geborgen und in einem Container zum Standort der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) nach Payerne VD transportiert. Diese untersucht Flugzeugunfälle normalerweise. Aber nicht in diesem Fall. Der Grund: Befangenheit! Denn einerseits hatte Emil B. mit genau demselben Flieger bereits im Jahr 2016 einem Unfall gebaut, als ein Antriebsriemen riss und er in einem Acker notlanden musste. Der Pilot blieb damals unverletzt, die Maschine aber wurde schwer beschädigt. Das wusste die Sust natürlich alles. Andererseits arbeitet Emil B. bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2014 selber bei der Sust! Als Untersuchungsleiter im Bereich Bahnen und Schiffe.

Die Untersuchung seines Todes übernahm deshalb die deutsche Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU). Sie kommt nun zum Schluss, dass eine «Antriebsstörung mit grosser Wahrscheinlichkeit zu einem Leistungsabfall des Flugzeugs in der Startphase führte». Aufgrund der geringen Flughöhe war nach dem Abkippen des Flugzeugs ein Abfangen und Wiederherstellen einer kontrollierten Fluglage nicht mehr möglich.

Absturz von Dashcam gefilmt

Was folgte, hat eine Dashcam festgehalten. Ein Autofahrer war auf der Autobahn A1 in Richtung Westen unterwegs, als er das Flugzeug sah. Sein Video schickte er der BFU. Darauf ist laut Behörde zu sehen, dass «vom ersten Erkennen des Flugzeugs bis zum Aufschlag rund 18 Sekunden vergehen». Es waren die letzten 18 Sekunden im Leben von Emil B. Er hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.

*Name geändert


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